Anton-Wildgans-Preis 2021 an Andrea Grill

Die Schriftstellerin Andrea Grill erhält den diesjährigen „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung soll der gebürtigen Oberösterreicherin am 9. September im Wiener Haus der Industrie überreicht werden, hieß es heute in einer Aussendung. Bei Grill finde man eine „vielsagende Sprache, in der gründliche Sachkenntnis zum Ausdruck kommt“, so die Jurybegründung.

Die „großen abstrakten Worte“ seien nicht Grills Sache, hieß es weiters, ebenso wenig wie „überschäumende Emotionen oder dramatische Konflikte“. Stattdessen finde sich in den Gedichten, Erzählungen und Romanen der studierten Biologin „nicht selten auch trockener Humor, eine feine Ironie und zugleich namentlich eine Empfindsamkeit sondergleichen allen Erscheinungen der Welt gegenüber“.

Schriftstellerin Andrea Grill
APA/Andrea Grill privat

Die 1975 in Bad Ischl geborene Grill promovierte 2003 im Fach Evolutionsbiologie, 2017 folgte die Habilitation. Heute ist Grill als freie Schriftstellerin und Übersetzerin tätig und lebt in Wien und Amsterdam. Bisher sind u. a. die Bücher „Der gelbe Onkel. Ein Familienalbum“ (2005), „Das Schöne und das Notwendige“ (2010), „Safari, innere Wildnis – Gedichte“ (2014), „Das Paradies des Doktor Caspari“ (2015) sowie der Roman „Cherubino“ (2019) erschienen.

Der „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ wird seit 1962 von einer unabhängigen Jury vergeben. Die Auszeichnung richtet sich an heimische Schriftstellerinnen und Schriftsteller der jüngeren oder mittleren Generation, „deren oder dessen Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Korrelation unserer Zeit ist“. Zu den bisherigen Preisträgerinnen zählen Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Michael Köhlmeier, Sabine Scholl und Daniel Kehlmann.