Kogler-Ressort neu organisiert

Das von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) betreute Ressort ist neu organisiert. Das teilte das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport heute, dem ersten Tag der neuen Geschäftseinteilung, per Aussendung mit. Demnach wurde die Zahl der Spitzenpositionen reduziert, wurden Frauen an Topstellen gefördert und kommt mit Dieter Brosz ein früherer Abgeordneter der Grünen und Kabinettschef Koglers zum Zug.

Wie das Ministerium mitteilte, verfolge die Reform das Ziel von mehr Transparenz, flacheren Hierarchien und der Bündelung von Kompetenzen im Sinne einer sparsamen Verwaltung. Fünf Spitzenfunktionen seien abgeschafft und die auch vom Rechnungshof empfohlene organisatorische Trennung von Fördervergabe und -kontrolle vorgenommen worden.

Frauenanteil verdoppelt

Weitere fünf Leitungsfunktionen wurden öffentlich ausgeschrieben, davon vier aus der Verwaltung besetzt. Mit einer Sektionsleiterin und zwei Gruppenleiterinnen kamen bei den höchstrangigen Spitzenfunktionen laut Aussendung ausschließlich weibliche Kandidaten zum Zug. Dadurch sei der Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene von 37,5 auf 75 Prozent verdoppelt worden.

Die Leitung der Sektion I „Präsidialangelegenheiten“ wird von der ersten weiblichen Sektionschefin im Ressort Eva Wildfellner übernommen, die weiterhin auch die Funktion der Generalsekretärin ausübt.

Umstrittene Brosz-Bestellung

Bei den Abteilungsleitungen am umstrittensten ist die Bestellung von Brosz, die auch vom Koalitionspartner in Richtung Postenschacher gerückt worden war. Er hat bereits Mitte März die Leitung der Abteilung II/1 „Sportstrategie, Sport und Gesellschaft, Sportbericht“ übernommen. Brosz war über viele Jahre Sportsprecher im Grünen Parlamentsklub, aber vor allem als intern nicht unumstrittener Organisator der Fraktionsarbeit bekannt. Bis Ende Mai des Vorjahres diente er Kogler als Kabinettschef, ehe den Posten Stefan Wallner übernahm und Brosz in die Privatwirtschaft wechselte.