Orban hält Lockerungen in Ungarn nach Ostern für möglich

Der ungarische Premier Viktor Orban hat heute im Staatsrundfunk dazu aufgefordert, die Pandemieeinschränkungen strengstens einzuhalten. Ansonsten könnte das nach Ostern schwere Folgen haben. In den vergangenen 24 Stunden starben mehr als 260 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus, mehr als 9.000 Neuinfizierte wurden registriert.

2,2 Mio. geimpft

Bisher wurden 2,2 Millionen Menschen geimpft, 836.000 erhielten bereits die zweite Immunisierung. Wenn deren Zahl nach Ostern 2,5 Millionen erreicht, könnten Lockerungen erfolgen, etwa im Handel und im Dienstleistungssektor. Der 13. April könne der Tag mit mehr als drei Millionen Geimpften sein, wonach weitere Schritte der Öffnung erfolgen könnten. Schulen und Kindergärten sollen am 19. April öffnen.

Das Virus könne nicht mittels Einschränkungen gebremst werden, sondern nur durch Impfungen, so Orban. Österreich, Deutschland, Frankreich täten jedoch gut daran, strenge Maßnahmen einzuführen, da sie nicht über ausreichend Impfstoff verfügten. Da sich in Ungarn nur 3,7 der rund 9,8 Millionen Bürger für eine Impfung registrierten, könnte das Land bald über überschüssige Vakzine verfügen.

Impfung der Jungen wird geprüft

Deswegen wurde laut Orban der Krisenstab beauftragt, die mögliche Immunisierung der 16- bis 18-Jährigen zu überprüfen. Die Impfbereitschaft könnte erhöht werden, wenn Bürger im Besitz eines Impfpasses Vorteile genießen würden, etwa hinsichtlich Hotels oder kultureller Dienstleistungen.

Die ungarische Ärztekammer (MOK) erinnerte in einer Aussendung daran, dass in Ungarn alle fünf Minuten ein Mensch im Zusammenhang mit Covid-19 stirbt. Damit werden die Ungarn aufgefordert, Ostern daheim zu bleiben. Der Virus wüte nach wie vor, auf Zusammenkünfte solle verzichtet werden.