Debatte über Zaun um US-Kapitol

Nach dem Tod eines Polizisten durch eine Attacke am Sitz des US-Kongresses in Washington wird über mögliche Konsequenzen diskutiert. Der einflussreiche republikanische Senator Roy Blunt wandte sich dagegen, das 24 Hektar große Kapitolgelände dauerhaft durch einen Zaun von der Öffentlichkeit abzuschotten. Er halte das für „einen Fehler“, sagte er gestern in der ABC-Sendung „This Week“.

Blunt hat mit dem demokratischen Senator Chris Van Hollen eine Gesetzesvorlage eingereicht, die den Bau eines dauerhaften Zauns um das Kapitol untersagt.

Tags zuvor waren zwei Polizisten am Kapitol von einem Auto angefahren worden, einer der Beamten starb. Der Fahrer des Wagens, der eine Sicherheitsabsperrung durchbrochen und in eine Barriere gerammt hatte, wurde von Polizisten getötet. Das Motiv des Angreifers ist bisher unklar, Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund sahen Ermittler jedoch nicht.

Am 6. Jänner hatten beim Sturm auf das Kapitol radikale Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump das Kongressgebäude angegriffen. Im Zuge der Ausschreitungen in der US-Hauptstadt starben insgesamt fünf Menschen. Seitdem gelten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen.

Der Generalleutnant im Ruhestand Russel Honore, der nach dem Sturm auf das Kapitol eine Sicherheitsüberprüfung geleitet hatte, sagte am Sonntag auf ABC, Sicherheit sei parteiübergreifend oberste Priorität der Parlamentarier in Washington. Alle Parlamentarier, mit denen er und seine Mitarbeiter in den vergangenen Wochen gesprochen hatten, hätten sich aber auch dafür ausgesprochen, dass der Kongress zu „100 Prozent“ zugänglich bleiben müsse.