„Enrico“ Heinz Zuber feiert 80. Geburtstag

Heinz Zuber, der als Clown Enrico im ORF Generationen von Kindern begeistert hat, feiert heute seinen 80. Geburtstag. Mit der prägenden Rolle seines Lebens hat sich der Schauspieler längst arrangiert, wie er gegenüber dem „Oberösterreichischen Volksblatt“ unterstrich: „Ich bin der Clown, es nutzt alles nichts.“

Bernadette Schneider, Ingrid Riegler, Heinz Zuber (Enrico), Ingrid Erkyn und Edith Rolles im Am-Dam-Des-Studio
ORF

Mehr als 4.000-mal trat Zuber mit Blümchenhut, Clownnase und kariertem Mantel vor die Kamera, um sich dann mit dem legendären Satz „Ich gehe, aber ich komme wieder“ zu verabschieden. 28 Jahre war der Schauspieler, der selbst keine Kinder hat, in der Rolle tätig. 36 Jahre arbeitete er beim Kinderfernsehen im ORF und gestaltete Sendungen wie „Das kleine Haus“ und „Am Dam Des“ mit.

Schauspieler am Burgtheater

Der gebürtige Süddeutsche war jedoch nicht nur im ORF, sondern auch auf zahlreichen Wiener Bühnen zu erleben. Von 1972 bis 2003 war er festes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, sein erstes Engagement am Haus hatte er schon 1969 als Robin in „Die lustigen Weiber von Windsor“. Zu seinen Bühnen- und TV-Partnern zählten in den Folgejahren Größen wie Paula Wessely und Helmut Qualtinger.

Schauspieler Heinz Zuber vor seinem „Clown Enrico“-Kostüm
APA/Herbert Pfarrhofer

Auch in mehreren Musiktheaterproduktionen spielte Zuber mit, tanzte etwa als Herr von Unruh in „Die Schöne und das Biest“ über die Bühne und war als Hauptrolle im Kindermusical „Vom dicken Schwein, das dünn werden wollte“ zu sehen. Nach dem Erreichen des offiziellen Ruhestandsalters gastierte Zuber noch lange auf der Bühne, bezeichnet sich aber mittlerweile als Pensionist. Vor fünf Jahren hielt er mit der Autobiografie „Soll ich sagen? Erinnerungen“ Rückschau auf ein bewegtes Leben.

„Hätte gerne ernsthaftere Rollen gespielt“

Zuber wurde am 7. April 1941 im deutschen Lörrach geboren. Er wuchs in der Kleinstadt Weil am Rhein auf, bevor er mit 18 Jahren, nach einer Lehre als Speditions- und Reedereikaufmann, nach Paris ging, fest entschlossen, Schauspieler zu werden. Er besuchte eine Pantomimenschule und nahm Schauspielunterricht. Um Geld zu verdienen, malte er Karikaturen am Montmartre. Nach drei Jahren kam er schließlich nach Wien, wo er das Max-Reinhardt-Seminar besuchte.

„Ich hätte gerne viel mehr ernsthafte Rollen gespielt“, meinte Zuber im Rückblick. Doch er habe seinen Frieden damit gemacht, dass die Rolle des Enrico sein sonstiges Engagement ein wenig in den Schatten gestellt hat. Der Jubilar, von dem es ein Kostüm gar ins Theatermuseum geschafft hat, gilt als Österreichs berühmtester Clown.