ÖBAG: Alleinvorstand Schmid lässt Vertrag auslaufen

Nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der Staatsholding ÖBAG zur Causa ihres Alleinvorstands Thomas Schmid wird dieser seinen Vertrag auslaufen lassen. Das heißt, dass die ÖBAG ab 2022 einen neuen Chef braucht. „Der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats wurde mandatiert, den Nachfolgeprozess für die Vorstandsposition zu starten“, teilte die ÖBAG heute mit.

Schmid habe sich „nach ausführlicher Diskussion mit dem Aufsichtsrat dazu entschlossen, sein Dienstverhältnis zu beenden. Der Aufsichtsrat hat diese Entscheidung zustimmend zur Kenntnis genommen“, hieß es weiter in der Mitteilung der Staatsholding. Die gesamte Opposition hatte die Abberufung Schmids gefordert. Grund sind SMS rund um seine Bestellung.

Schmid wird zum engeren Umfeld von Kanzler Kurz gezählt. „Du bist Familie“, schrieb ihm Finanzminister Blümel einmal. Vor seiner Bestellung zum ÖBAG-Vorstand bat Schmid den Kanzler, ihn „nicht zu einem Vorstand ohne Mandate“ zu machen. Die Antwort von Kurz: „Kriegst eh alles, was du willst.“ Als dann die gesetzliche Grundlage für den neuen Job in der ÖBAG gegeben war, schrieb Blümel – damals Kanzleramtsminister – an Schmid: „Schmid AG fertig“.

Die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) verwaltet die Anteile des Staates an wichtigen börsennotierten Firmen wie OMV, Telekom Austria, Post und Verbund. Die ÖBAG managt somit über 26 Mrd. Euro Staatsvermögen, das sind fast 3.000 Euro pro Einwohner.