Arkansas verbietet Behandlungen für Transjugendliche

Trotz des Widerstandes des Gouverneurs ist im US-Bundesstaat Arkansas ein umstrittenes Gesetz beschlossen worden, das geschlechtsangleichende Maßnahmen für Transjugendliche verbietet.

Das Gesetz untersagt Ärztinnen und Ärzten, unter 18-Jährige für die Geschlechtsangleichung mit Hormonen oder Pubertätsblockern zu behandeln oder sie zu operieren.

Der republikanische Gouverneur Asa Hutchinson hatte am Montag zwar ein Veto gegen die vom Parlament abgesegnete Gesetzesvorlage eingelegt, wurde gestern jedoch von der Abgeordnetenkammer und dem Senat überstimmt.

Mediziner gegen Gesetz

Führende medizinische Vereinigungen des Bundesstaates seien gegen das Gesetz, sagte Hutchinson am Montag. „Die geäußerte Sorge besteht darin, dass die Verwehrung der besten medizinischen Versorgung für Transjugendliche zu erheblichen Schäden für den jungen Menschen führen kann, von Suizidtendenzen und sozialer Isolation bis zu erhöhtem Drogenkonsum.“

Er warnte auch, dass Jugendliche, die derzeit eine Hormonbehandlung machten, auf den Schwarzmarkt oder in einen anderen Bundesstaat ausweichen müssten, sobald das Gesetz in Kraft trete. Das soll laut Medienberichten frühestens im Sommer passieren.

Bürgerrechtler planen Klage

Im Gesetzestext ist die Rede davon, Jugendliche vor dem „Experimentieren“ zu bewahren. Zudem heißt es darin, dass nach derzeitigem Stand klinischer Studien die Risiken einer Transition „bei Weitem“ den Nutzen überwiegen würden. Insbesondere Operationen seien mit „zahlreichen und komplexen“ Komplikationen und Risiken verbunden und unwiderruflich.

„Diese Entscheidung ignoriert Dutzende örtliche Ärzte, nationale medizinische Experten sowie Transjugendliche und ihre Eltern“, schrieb die Bürgerrechtsorganisation ACLU auf Twitter und teilte mit, an einer Klage gegen das Gesetz zu arbeiten.