Australien sieht EU für stockende Impfkampagne verantwortlich

Australiens Premierminister Scott Morrison hat Impfstoff-Exportbeschränkungen der EU für die stockende Coronavirus-Impfkampagne in seinem Land verantwortlich gemacht.

Wegen Impfstoffknappheit und der von der EU-Kommission beschlossenen „strengen Exportkontrollen“ habe Australien nur 700.000 der vereinbarten 3,8 Millionen AstraZeneca-Impfdosen erhalten, sagte er heute.

Vertreter sicherten Bearbeitung von Exportanträgen zu

EU-Vertreter hätten ihm jedoch versichert, dass die Exportanträge von AstraZeneca bearbeitet würden. Die EU hat wegen Lieferverzögerungen des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers die EU-Exportregeln deutlich verschärft.

Damit sind nun Ausfuhrverbote möglich, wenn ein Zielland selbst Impfstoff produziert, aber nicht exportiert oder wenn dessen Bevölkerung bereits weitgehend geimpft ist. Italien hatte vergangenen Monat eine Lieferung von 250.000 Impfstoffdosen von AstraZeneca nach Australien gestoppt.

Bei Impfkampagne weit hinten

Die australische Regierung hatte für die erfolgreiche Eindämmung der Coronavirus-Pandemie im Land weltweit Anerkennung erfahren. Bei der Impfkampagne liegt sie jedoch weit hinter ihrem Zeitplan zurück.

Ursprünglich sollten bis Ende März bereits vier Millionen Dosen verimpft sein, tatsächlich wurden jedoch bis heute nur rund 920.000 Dosen verabreicht. Bei der Impfkampagne setzen die Behörden auf importierte und örtlich hergestellte AstraZeneca-Impfdosen.