Iran: Verfügen über 55 Kilo 20-Prozent-Uran

Der Iran verfügt derzeit über 55 Kilogramm auf 20 Prozent angereicherten Urans. Das gab der Sprecher der Iranischen Atomenergieorganisation (AEOI), Behrus Kamalwandi, heute bekannt, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete.

Damit hat der Iran einen weiteren Schritt weg von den Verpflichtungen des Internationalen Atomabkommens von 2015 gemacht. Diesem zufolge dürfte der Iran überhaupt kein auf 20 Prozent angereichertes Uran produzieren.

Kamalwandi betonte, dass damit ein vom iranischen Parlament beschlossenes Gesetz über strategische Maßnahmen zur Bekämpfung der US-Sanktionen von der AEOI umgesetzt werde. „Ein wichtiger Teil dieses Gesetzes waren die jährliche Produktion von 120 Kilogramm auf 20 Prozent ​​angereichertem Uran und die sofort verabschiedeten Maßnahmen zur Umsetzung.“

Bisher seien 55 Kilogramm auf 20 Prozent ​​angereichertes Uran produziert worden, „und mit dieser Geschwindigkeit können wir das festgelegte Ziel in weniger als acht Monaten erreichen“, sagte der AEOI-Sprecher.

Verhandlungen in Wien sollen Abkommen retten

Kamalwandis Bekanntmachung erfolgte, nachdem am Vortag in Wien Verhandlungen über eine Rettung des Wiener Atomabkommens begonnen hatten, aus dem die USA 2018 ausgestiegen waren. Die Kontrahenten USA und Iran kommen dabei getrennt mit Vertretern Russlands, Chinas, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands – den verbliebenen Vertragsparteien – zusammen. Über sie sollen dann Vermittlungsgespräche mittels Expertengruppen geführt werden.

Laut dem Wiener Atomabkommen dürfte der Iran Uran nur noch auf 3,67 Prozent anreichern. Bei einem Anreicherungsgrad von 20 Prozent ist es laut Experten relativ einfach, auf eine Urananreicherung von etwa 90 Prozent zu kommen, die für eine Atombombe benötigt wird.