Ungarn blockiert Expansion der Vienna Insurance Group

Die Vienna Insurance Group (VIG) stößt beim Kauf des Osteuropageschäfts des niederländischen Versicherers Aegon überraschend auf Probleme. Man habe gestern Nachmittag einen Bescheid erhalten, in dem das ungarische Innenministerium mitteile, dass der geplante Erwerb der Aegon-Gesellschaften in Ungarn durch ein ausländisches Unternehmen untersagt werde, teilte die VIG mit. Der geplante Erwerb des Osteuropageschäfts von Aegon werde von Ungarn vorübergehend blockiert.

Die börsennotierte VIG sei im Rahmen des Genehmigungsverfahrens seit Jänner 2021 bis dato in konstruktiven Gesprächen mit dem zuständigen ungarischen Finanzminister, hieß es in der Mitteilung von Mittwochnacht. „Der Bescheid steht in Widerspruch zum bisherigen Verlauf der Gespräche.“ Die VIG gehe dennoch von einer zeitnahen positiven Klärung dieses Themas aus.

VIG „überrascht“

„Wir fühlen uns seit 25 Jahren in Ungarn zu Hause“, betonte VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler heute Nachmittag in einer Pressemitteilung. „Seit einem Vierteljahrhundert investieren wir erfolgreich in die ungarische Volkswirtschaft. Insofern hat uns die Mitteilung der ungarischen Behörden überrascht.“

Die VIG leiste mit der Übernahme und Absicherung von Risiken des täglichen Lebens und durch langfristige Investitionen einen wertvollen volkswirtschaftlichen Beitrag und trage so zur sozialen Absicherung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen.

Die VIG sehe sich auch nicht als ausländische Investorin, sondern auf Basis ihrer lokalen Mehrmarkenstrategie sowie dem Prinzip des lokalen Unternehmertums und lokalem Management als Unterstützerin und Mitentwicklerin des ungarischen Versicherungsmarktes. „Wir sind daher im beiderseitigen Sinne an einer weiteren langfristigen Partnerschaft mit Ungarn sehr interessiert.“