Schallenberg führte Gespräche über Iran-Atomabkommen

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat heute in Wien Gespräche über den Fortgang der aktuell in Wien stattfindenden Iran-Verhandlungen geführt. Dabei empfing Schallenberg nacheinander den US-Sondergesandten für den Iran, Robert Malley, sowie den iranischen Vizeaußenminister Abbas Araktschi. Nach dem Treffen meinte Schallenberg gegenüber der APA, dass kein Zweifel bestehe, dass man nun am Anfang eines längeren Prozesses stehe.

Hoffen auf konstruktiven Auftakt

Er erwarte auch nicht, dass die heiklen Fragen zu den iranischen Anreicherungsaktivitäten oder den US-Sanktionen von heute auf morgen gelöst würden, so der Außenminister. „Aber mit dem Auftakt der Gespräche in Wien ist die reelle Möglichkeit gegeben, die gefährliche Pattsituation der letzten Wochen zu überwinden. Wichtig ist jetzt, dass beide Seiten von ihren Maximalforderungen abrücken und wieder Schritt für Schritt aufeinander zugehen“, betonte Schallenberg.

Schallenberg zeigte sich erfreut, dass Österreich „diese wichtigen Gespräche als Gastgeber in Wien als Ort des Dialogs in bewährter Weise unterstützen“ könne. Er hoffe, „dass auch diesmal ein konstruktiver ‚Wiener Geist‘ dazu beitragen kann, den Ball wieder ins Rollen zu bringen“. Denn das Wiener Atomabkommen sei „weiterhin die beste Garantie gegen ein nukleares Wettrüsten in der Region, das auch massive Auswirkungen auf unsere Sicherheit hätte“, so Schallenberg.

Gespräche auf Expertenebene

Die Gespräche in Wien finden auf Expertenebene statt. Dabei verhandeln die verbliebenen Vertragspartner des 2015 abgeschlossenen Atomabkommens Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China und Russland mit dem Iran. Die USA sind nach dem Ausstieg des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Mai 2018 bei den Gesprächen nicht dabei. Allerdings sind auch US-Vertreter in Wien zugegen, indirekte Kontakte über Mittelsleute mit dem Iran könnte es also geben.