Neue Zweifel an Leonardos Urheberschaft von „Salvator Mundi“

Ein französischer Dokumentarfilm sät neue Zweifel daran, dass das Leonardo da Vinci zugeschriebene Ölgemälde „Salvator Mundi“ als ein von dem Großmeister geschaffenes Werk gelten kann.

Laut dem Film von Antoine Vitkine, der kommende Woche im französischen Fernsehen gezeigt werden soll, kamen Analysen des Pariser Museums Louvre zu dem Schluss, dass das Gemälde zwar in einem Atelier Leonardos entstanden sei – der Meister selbst dazu aber lediglich „beigetragen“ habe.

„Salvator Mundi“ gilt als das teuerste Gemälde der Welt. Das Werk, dessen lateinischer Titel „Erlöser (oder Heiland) der Welt“ bedeutet, war im Jahr 2017 vom Auktionshaus Christie’s in New York für 450 Millionen Dollar (heute rund 373 Mio. Euro) versteigert worden.

Seit der Auktion wurde es nicht mehr öffentlich ausgestellt. Der geheime Käufer soll der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman gewesen sein – was Riad allerdings bis heute dementiert.

Nicht bei der großen Ausstellung 2019 dabei

Allerdings gibt es seit langem Zweifel daran, dass das Gemälde allein oder hauptsächlich von Leonardo (1452–1519) geschaffen wurde. Das Thema der Urheberschaft des Gemäldes kam neu auf, als das Gemälde nicht bei einer großen Da-Vinci-Ausstellung im Louvre 2019 gezeigt wurde.

Wie in dem Dokumentarfilm unter Berufung auf anonyme hochrangige Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen der französischen Regierung berichtet wird, erregten damals die wissenschaftlichen Analyseergebnisse des Louvre zur Urheberschaft des Gemäldes den Unmut saudi-arabischer Vertreter. Mohammed habe verlangt, dass „Salvator Mundi“ bei der Ausstellung als „ein hundertprozentiger da Vinci präsentiert“ und neben dessen noch berühmterer „Mona Lisa“ aufgehängt werde.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sperrte sich damals dem Film zufolge jedoch gegen die Forderungen des Kronzprinzen. Macron habe es dem Louvre überlassen, mit den Vertretern Saudi-Arabiens auszuhandeln, wie das Gemälde bei der Ausstellung präsentiert werden sollte.

Diese Verhandlungen hätten dann zu keinem Ergebnis geführt, weshalb das Gemälde letztlich nicht gezeigt worden sei. Das Bild zeigt Jesus Christus, der seine rechte Hand zum Segensgruß erhoben hat und in der linken Hand eine Kristallkugel hält.