Irland fordert Ende der Gewalt in Belfast

Irlands Außenminister Simon Coveney fordert ein Ende der seit Tagen anhaltenden Gewalt im nordirischen Belfast. „Das muss aufhören, bevor jemand getötet oder schwer verletzt wird“, sagte er heute dem irischen Sender RTE und forderte gemeinsame Bemühungen um eine Entspannung der Situation.

Ausschreitungen in Nordirland

Ausgelöst wurden die Krawalle durch die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, Politiker der katholischen Sinn-Fein-Partei nicht wegen Verletzung der Maßnahmen anzuzeigen – diese hatten am Begräbnis eines ehemaligen IRA-Terroristen teilgenommen.

Die Gewalt zwischen probritischen und proirischen Gruppierungen sei äußerst besorgniserregend. „Das sind Szenen, wie wir sie in Nordirland seit Langem nicht mehr gesehen haben“, sagte Coveney in Anspielung auf die jahrzehntelangen erbitterten Kämpfe in der britischen Provinz Nordirland. „Es sind Szenen, von denen viele glaubten, sie seien Geschichte.“

In der Nacht hatten Jugendliche aus probritischen Gebieten in Belfast einen Bus unter ihre Kontrolle gebracht und in Brand gesteckt. Sie griffen die Polizei mit Steinen an. Seit Ostern kommt es immer wieder nachts zu Auseinandersetzungen.

Viele Anhänger der probritischen Unionisten sind zunehmend frustriert wegen der neuen Handelsbarrieren zwischen Nordirland und dem übrigen Vereinigten Königreich – ein Ergebnis des britischen Austritts aus der EU.