Möglicher Caravaggio: Spanische Regierung stoppt Auktion

Die spanische Regierung hat die Versteigerung eines Ölgemäldes aus dem 17. Jahrhundert gestoppt, bei dem es sich möglicherweise um ein Werk des Renaissance-Meisters Caravaggio handelt. Das Bild dürfe das Land nicht verlassen, schrieb Kulturminister Jose Manuel Rodriguez Uribes heute auf Twitter. Am selben Tag hätte das Werk mit dem Titel „Die Dornenkrönung“ beim Auktionshaus Ansorena in Madrid unter den Hammer kommen sollen – für ein Startgebot von 1.500 Euro. Die Entscheidung für den Rückzug erfolgte laut Rodriguez Uribes binnen „weniger Stunden“.

Die spanische Regierung wurde erst vor Kurzem über den möglichen Wert des Bildes informiert, wie aus Ministeriumskreisen verlautete. „Wir werden sehen, ob es tatsächlich ein Caravaggio ist“, sagte der Kulturminister vor Journalisten und betonte, dass die Regierung das hoffe. „Das Gemälde ist wertvoll.“

Viele Millionen wert

Eine Sprecherin des Auktionshauses bestätigte, dass „Posten 229“ von der Auktion zurückgezogen worden sei. Experten seien dabei, das Gemälde zu analysieren, um herauszufinden, welcher Künstler es gemalt habe. Im Auktionskatalog war das Werk dem Umfeld des spanischen Malers Jose de Ribera zugeschrieben worden.

Zuletzt war im Jahr 2014 ein verlorenes Werk von Caravaggio mit dem Titel „Judith und Holofernes“ auf einem Dachboden in der französischen Stadt Toulouse entdeckt worden. Das Gemälde, dessen Wert auf bis zu 170 Millionen Dollar (rund 140 Millionen Euro) geschätzt wird, sollte im Juni 2019 unter den Hammer kommen, wurde aber kurz vor der Auktion von einem anonymen ausländischen Käufer erworben.