Berühmt-berüchtigte „Gräfin vom Naschmarkt“ schließt

Wien muss wohl in Zukunft mit einem Kultlokal weniger auskommen. Wie gestern zuerst die „Kronen Zeitung“ berichtete, dürfte das Beisl „Gräfin vom Naschmarkt“ nach der Coronavirus-Pandemie nicht mehr aufsperren. Die Betreiber hätten die Gewerbeberechtigung bereits im Oktober zurückgelegt.

Das Lokal in prominenter Lage war nicht nur für seine von Nachtschwärmern geschätzten Öffnungszeiten, sondern auch für die – vorsichtig ausgedrückt – umstrittene Küche bekannt. Vielen galt die „Gräfin“ als womöglich schlechtestes Lokal der Stadt. Die zahlreichen vernichtenden Kritiken in diversen Zeitungen und auf Bewertungsplattformen wurden in den vergangenen Jahren zu einem kleinen Stück Folklore, ebenso die Preisgestaltung, die vor allem bei Urlaubsgästen viele Male für Empörung gesorgt haben dürfte.

Wie der „Standard“ heute berichtete, wurde das Inventar des Lokals bereits im Herbst auf einem Flohmarkt verkauft. Mit dem Aus für die „Gräfin“ muss die Beisl-Kultur am Naschmarkt den nächsten Schlag hinnehmen: 2019 musste das „Sopherl am Naschmarkt“ schließen, im Jahr davor verkündete das „Cafe Drechsler“ sein Aus. Letzteres wurde allerdings übernommen und nach einer Erneuerung wieder eröffnet.