Schloss Windsor
AP/Kirsty Wigglesworth
„Außergewöhnliches Leben“

Reaktionen auf Tod von Prinz Philip

Der Tod von Prinz Philip, dem Gemahl der britischen Königin Elizabeth II., hat allgemeine Trauer ausgelöst. Premierminister Boris Johnson würdigte ihn in einer Ansprache vor seiner Residenz in Downing Street 10. Zahlreiche Politiker und Würdenträger gedachten des Herzogs von Edinburgh. Dieser war im Alter von 99 Jahren am Freitag in Schloss Windsor gestorben, wie das Königshaus bekanntgab.

Johnson erinnerte besonders an die militärischen Leistungen Philips im Zweiten Weltkrieg, an seinen jahrzehntelangen Dienst an der britischen Monarchie und an sein Engagement für die Umwelt. In dieser Hinsicht sei Philip seiner Zeit weit voraus gewesen, sagte der Premier. Außerdem würdigte er den Herzog als Stütze für seine Frau, die Monarchin, als Ehemann, Vater, Großvater und Urgroßvater. Der konservative Politiker forderte zudem die Bevölkerung auf, in dieser schwierigen Zeit an die Trauer der Queen und ihrer Familie zu denken.

Johnson betonte, auch dank Philip sei das Königshaus heute „eine Institution, die unbestreitbar bedeutsam für das Gleichgewicht und das Glück unseres nationalen Lebens bleibt“. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übermittelte der Königin, ihrer Familie und dem britischen Volk ihr Beileid. Es sei ein „sehr trauriger Tag“, schrieb sie auf Twitter. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kondolierte und sprach sein „aufrichtiges Beileid“ aus.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas äußerte ebenfalls sein Beileid und twitterte, Philip habe „ein langes Leben im Dienst seines Landes“ gelebt. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, würdigte den Herzog in einer schriftlichen Stellungnahme. „Sooft ich ihn getroffen habe, war ich beeindruckt von seiner offensichtlichen Lebensfreude, seinem forschenden Geist und seiner Fähigkeit, mit Menschen jeder Herkunft und jeder Lebenslage zu kommunizieren“, schrieb der höchste geistliche Würdenträger der anglikanischen Kirche.

Beileidsbekundungen aus aller Welt

Der australische Premierminister Scott Morrison drückte ebenfalls sein Beileid aus. „Fast 80 Jahre lang hat Prinz Philip der Krone, seinem Land und dem Commonwealth gedient“, hieß es am Freitag in einer längeren Mitteilung. Der Verstorbene habe eine Generation verkörpert, „die es so nicht mehr geben wird“. Morrison erinnerte daran, dass der Herzog von Edinburgh Australien mehr als 20-mal besucht habe. Königin Elizabeth ist das Staatsoberhaupt des Landes.

Auch die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern übermittelte der britischen Königsfamilie das Beileid des Pazifikstaats. „Unsere Gedanken sind bei Ihrer Majestät, der Königin, in dieser zutiefst traurigen Zeit“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung. „Im Namen des neuseeländischen Volkes und der Regierung möchte ich Ihrer Majestät und der gesamten königlichen Familie mein aufrichtiges Beileid aussprechen.“ Elizabeth II. ist auch das Staatsoberhaupt Neuseelands.

US-Präsident Joe Biden würdigte den Verstorbenen ebenfalls. Der Prinzgemahl habe im Laufe seines Lebens erlebt, wie sich die Welt dramatisch verändert habe, hieß es am Freitag in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens.

Schweden trauert um „guten Freund“

Das schwedische Königshaus reagierte mit großer Trauer auf den Tod von Prinz Philip. „Prinz Philip ist über viele Jahre ein guter Freund unserer Familie gewesen, eine Freundschaft, die wir sehr geschätzt haben“, so Schwedens König Carl XVI. Gustaf. Philips Einsatz für sein Land sei ein Vorbild für alle. „Wir sprechen Ihrer Majestät, der Königin, der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens unser Beileid aus.“

Auch das norwegische Königshaus drückte der britischen Königin und ihren Angehörigen sein Beileid aus. Die Familie von König Harald habe die Botschaft mit großer Trauer erhalten, dass der Gemahl der Queen im Alter von 99 Jahren gestorben sei, teilte der Osloer Hof mit. Man sei in Gedanken bei der Königin und ihrer Familie, erklärte Harald. „Unser Beileid gilt auch dem britischen Volk.“

Wie aus einer Mitteilung des Königshauses hervorging, sollten die Flaggen am Schlossbalkon in Oslo sowohl am Freitag als auch am Tag der Beerdigung auf halbmast gesetzt werden. Indiens Premierminister Narendra Modi kondoliert ebenfalls dem britischen Volk und der Königsfamilie. Modi schrieb auf Twitter, er wünsche, dass die Seele des Ehemanns der Queen und Herzogs von Edinburgh in Frieden ruhe. Zudem würdigte er Philips herausragende Karriere im Militär.

Netanjahu: Prinz Philip wird der Welt „sehr fehlen“

Das belgische Königspaar zeigte sich betrübt. Im Namen des belgischen Königs Philippe und seiner Frau Königin Mathilde schrieb der Palast am Freitag auf Twitter: „Tief traurig über den Tod seiner königlichen Hoheit Prinz Philip, Herzog von Edinburgh.“

Das niederländische Königshaus sprach der britischen Königsfamilie sein Mitgefühl aus. „Mit großem Respekt gedenken wir seiner königlichen Hoheit Prinz Philip“, erklärten König Willem-Alexander, seine Frau Maxima sowie die Mutter des Königs, Prinzessin Beatrix. Er habe sein langes Leben in den Dienst des britischen Volkes gestellt. „Seine lebendige Persönlichkeit machte einen unauslöschlichen Eindruck.“

„Prinz Philip wird Israel und der Welt sehr fehlen“, schrieb der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu auf Twitter. Der Ehemann von Königin Elizabeth II. sei „ein vollendeter Diener des Staates“ gewesen.