Mehrheit der Österreicher für Liberalisierung der Sterbehilfe

Eine große Mehrheit der Bevölkerung ist für einen liberaleren Umgang mit der Sterbehilfe. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Integral finden acht von zehn Österreichern und Österreicherinnen das jüngste Urteil des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) zum assistierten Suizid gut. Etwa ein Drittel (32 Prozent) denkt, dass die Entscheidung noch zu wenig weit geht, knapp jeder Zweite kann sich vorstellen, einmal selbst Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.

In Auftrag gegeben wurde die Umfrage von der Österreichischen Gesellschaft für ein humanes Lebensende (ÖGHL), die sich für eine liberalere Gesetzeslage zur Sterbehilfe einsetzt. Befragt wurden Mitte März 1.000 Österreicher und Österreicherinnen von 16 bis 69 Jahren. Hintergrund ist das VfGH-Urteil vom Dezember 2020, das die Strafbarkeit der „Hilfeleistung zum Selbstmord“ gekippt hat.

Justizministerium richtet Dialogforum zu Sterbehilfe ein

Das Urteil des VfGH beschäftigt auch die Bundesregierung. Das Justizministerium hat nun Religionsgemeinschaften und Organisationen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem neu eingerichteten Dialogforum geladen, das Ende April stattfindet. Besprochen werden soll dabei der Umgang mit der neuen Situation und welche rechtlichen Anpassungen vorgenommen werden sollen.

Zu dem online stattfindenden Dialogforum eingeladen hat die Zivilrechtssektion des Justizministeriums, rund 25 Organisationen und Personen wurden angeschrieben. Darunter befinden sich neben Vertreterinnen und Vertretern der anerkannten Religionsgemeinschaften und deren Hilfsorganisationen auch die Ärztekammer, Pflegeeinrichtungen, Universitäten sowie der Verfassungsdienst und das Sozialministerium.