Präsidentschaftswahl im Tschad mit großem Sicherheitsaufgebot

Im Tschad haben die Menschen heute einen neuen Präsidenten gewählt. Als sicherer Wahlsieger galt dabei Amtsinhaber Idriss Deby Itno. Der 68-Jährige, der bereits seit 1990 an der Spitze des zentralafrikanischen Staates steht, hatte zwar Gegenkandidaten. Diese sind in der Bevölkerung jedoch kaum bekannt. Seit Monaten wurden „friedliche Märsche für den Wandel“ systematisch verboten, eine gefürchtete Sondereinheit der Polizei trieb jede Menschenansammlung auseinander.

Deby gelangte 1990 durch einen Putsch an die Macht. Die Wahlplakate Debys waren im Wahlkampf in der Hauptstadt N’Djamena überall gut platziert, Plakate der Herausforderer kaum wahrnehmbar. Debys Ziel war es, vor allem eine hohe Beteiligung der 7,3 Millionen Wahlberechtigten zu erreichen. Vorläufige Ergebnisse sollten am 25. April veröffentlicht werden.

Starke Polizei- und Militärpräsenz

In N’Djamena war es heute sehr ruhig. Polizisten und Soldaten patrouillierten durch die Straßen. Schon am Vortag waren sie mit Pritschenwagen, Panzerfahrzeugen und Lastwagen im Einsatz, die mit Wasserwerfern ausgerüstet waren.

Deby unterstützt die antidschihadistischen Einsätze westlicher Alliierter in der Sahel-Region. Zu den Gegenkandidaten Debys zählten der 55-jährige frühere Regierungschef Albert Pahimi Padacke, der 64-jährige Oppositionsführer Felix Nialbe Romadoumngar und die 55-jährige frühere Landwirtschaftsministerin Lydie Bassemda – womit sich im Tschad erstmals eine Frau um das höchste Staatsamt bewarb.

Der Tschad gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, laut der Weltbank leben 42 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze. Auf der internationalen Skala der Entwicklung belegt das Land den drittletzten Platz. Das Land verzeichnet bei den unter 25-Jährigen eine Arbeitslosenquote von 22 Prozent. Hinzu kommen dschihadistische Unruhen.