„Spiegel“: Mögliche Lieferprobleme bei Johnson & Johnson

Eine versehentliche Kontamination von 15 Millionen Dosen des CoV-Impfstoffs von Johnson & Johnson (J&J) könnte die Impfkampagne der EU zur Eindämmung des Coronavirus weiter ausbremsen. Das berichtete zumindest das deutsche Nachrichtenmagazin „Spiegel“ gestern in einer Vorabmeldung.

55 Mio. Dosen bis Ende Juni vereinbart

Der Hersteller ist allerdings überzeugt, dass ungeachtet der Schwierigkeiten die Lieferzusagen an die EU halten werden. „Wir gehen derzeit weiter davon aus, dass wir unsere Zusage einhalten können, der Europäischen Kommission und den Mitgliedsstaaten im Jahr 2021 200 Millionen Dosen zu liefern“, zitierte der „Spiegel“ eine Unternehmenssprecherin. Ob die bis Ende Juni mit der EU vereinbarte Lieferung von 55 Millionen Dosen ankommen werde, wollte die Sprecherin laut „Spiegel“ aber „nicht öffentlich kommentieren“.

Das österreichische Gesundheitsministerium hatte zuletzt mit der Lieferung von 16.800 Dosen von Johnson & Johnson in der kommenden Woche kalkuliert. Weitere 31.200 Dosen sollten in der Kalenderwoche 17 (26. April bis 2. Mai) folgen. Österreich hat nicht das volle J&J-Kontigent bei der Bestellung ausgeschöpft.

Werden USA prioritär beliefert?

Vergangene Woche hatte der US-Pharmakonzern bekanntgegeben, dass Millionen Dosen Impfstoff nach einer Panne in einem US-Werk für unbrauchbar erklärt werden mussten. Unklar ist, ob nun Ersatz aus den Niederlanden geliefert wird und die Abnehmer in Europa das Nachsehen haben.

Nach „Spiegel“-Recherchen stammt ein Großteil oder sogar die gesamte Substanz des bisher in den USA verimpften J&J-Impfstoffs aus einer Janssen-Fabrik im niederländischen Leiden. Die EU-Kommission hatte zuletzt die Exportregeln für Impfstoffe verschärft. Nun ist – unter gewissen Bedingungen – auch ein Exportstopp möglich.