Kreml: Niemand plant einen Ukraine-Krieg

Russland hat Warnungen, dass es auf einen Krieg mit der Ukraine zusteuere, zurückgewiesen. „Natürlich plant niemand, sich auf einen Krieg zuzubewegen, und grundsätzlich akzeptiert niemand die Möglichkeit eines solchen Krieges“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem gestern ausgestrahlten Fernsehinterview. Auch „die Möglichkeit eines Bürgerkriegs in der Ukraine“ werde von niemandem akzeptiert, fügte der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin hinzu.

Moskau dementiert Truppenbewegungen

In jüngster Zeit hat Russland seine Militärpräsenz an der Grenze zur Ostukraine verstärkt. Kiew wirft dem großen Nachbarn vor, Tausende Soldaten an seinen nördlichen und östlichen Grenzen sowie auf der von ihm annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zusammengezogen zu haben. Moskau dementierte die Truppenbewegungen nicht, betonte aber, dass es sich dabei um innere Angelegenheiten handle und es niemanden bedrohen wolle.

Zunahme der Kampfhandlungen

Zudem intensivierten sich in den vergangenen Wochen trotz einer Waffenruhe die Kämpfe in der Ostukraine zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen Armee. Trotz der Vereinbarung einer Waffenruhe im Juli wurden nach Angaben aus Kiew seit Jahresbeginn bereits 26 ukrainische Soldaten getötet – im gesamten vergangenen Jahr seien es 50 gewesen. Daher wuchs international die Sorge, der seit Jahren andauernde Konflikt könne erneut eskalieren.

Peskow wies einmal mehr Vorwürfe zurück, Russland beteilige sich an dem Konflikt, indem es die Rebellen militärisch unterstütze. Zugleich betonte der Kreml-Sprecher, dass sein Land gegenüber dem Schicksal russischsprachiger Menschen in der Konfliktregion „nicht gleichgültig bleiben“ werde.