OPCW: Syrien verübte 2018 in Sarakib Chlorgasangriff

Die syrische Luftwaffe hat nach Erkenntnissen internationaler Expertinnen und Experten vor drei Jahren in der Stadt Sarakib einen Chlorgasangriff verübt. Zu diesem Ergebnis kam ein Ermittlerteam der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in einer Untersuchung, wie die OPCW heute in Den Haag mitteilte. Der Angriff hatte sich am 4. Februar 2018 ereignet.

Die OPCW äußerte die Vermutung, dass der Chemiewaffengriff auf die Stadt rund 50 Kilometer südlich von Aleppo von den Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad verübt wurde. Es gebe „nachvollziehbare Motive zu glauben“, dass ein Hubschrauber der syrischen Luftwaffe damals mindestens einen Zylinder mit Chlorgas auf den Osten von Sarakib abgeworfen habe.

Der Zylinder habe nach seinem Aufplatzen das Gas auf einer großen Fläche freigesetzt. Zwölf Menschen seien dadurch zu Schaden gekommen.

OPCW wurde 2018 mit Untersuchungen beauftragt

Ungeachtet des heftigen Widerstands von Syrien und seiner Verbündeten – darunter Russland – hatte die Mehrheit der OPCW-Mitgliedsstaaten die Organisation im Jahr 2018 damit beauftragt, bei ihren Untersuchungen zum mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg nach Möglichkeit die Urheber solcher Angriffe zu benennen.

Die syrische Regierungsarmee hat sich über die Jahre hinweg immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert gesehen, diese international geächteten Kampfstoffe einzusetzen. Die Assad-Regierung dementiert den Einsatz von Chemiewaffen.

Sie versichert, alle ihre chemischen Kampfstoffe gemäß einem 2013 geschlossenen Abkommen unter internationaler Aufsicht eingelagert zu haben. Syrien wie Russland gehören der OPCW an.