DR Kongo: Tote bei Protesten gegen UNO-Mission

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind in der Krisenprovinz Nord-Kivu mindestens zehn Menschen während gewaltsamer Proteste gegen die dortige UNO-Friedensmission getötet worden. Mehr als 20 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Gouverneur Carly Nzanzu Kasivita gestern mit. Die Demonstrationen hatten bereits vor gut einer Woche begonnen, zunächst hauptsächlich friedlich.

Nach Angaben der Behörden errichteten Jugendliche in den Städten Goma, Beni und Butembo Barrikaden, zerstörten Häuser und Geschäfte und setzten Autoreifen in Brand. Demonstranten und Demonstrantinnen riefen Slogans wie „Ihr habt kläglich versagt“, „Ihr schützt die Zivilbevölkerung nicht“ und „Ihr seid Komplizen des Feindes“. Schulen und Geschäfte blieben weitgehend geschlossen, während Sicherheitskräfte gewaltsam gegen die Demonstranten vorgingen, so Kasivita.

Die Jugendlichen protestieren gegen die ständig zunehmende Gewalt im Osten des Landes sowie gegen „Tatenlosigkeit“ der UNO-Blauhelme und internationaler Hilfsorganisationen. In den vergangenen Wochen ist die Zahl von Rebellenangriffe in der von Gewalt geplagten Region stark gestiegen. Allein die mit der Terrormiliz Islamischen Staat (IS) verbundene Rebellengruppe ADF (Allied Democratic Forces) hat nach UNO-Angaben seit Beginn des Jahres mehr als 200 Menschen getötet und 40.000 in die Flucht getrieben.