Studien: CoV-Variante B.1.1.7 nicht tödlicher

Die zuerst in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.7 ist aktuellen Studien zufolge ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher. Zu diesem Schluss kommen Forschende in zwei separaten Studien, die in den Fachmagazinen „The Lancet Infectious Diseases“ und „The Lancet Public Health“ veröffentlicht wurden.

Zuvor hatte es teilweise die Annahme gegeben, die Variante B.1.1.7 sei nicht nur leichter übertragbar als die in Wuhan entdeckte Wildform des Virus, sondern könne auch zu einer höheren Sterblichkeit unter den Patienten und Patientinnen führen.

In ihrer Studie untersuchten Fachleute des University College London mit PCR-Tests die Viruslast von Infizierten und werteten die in diesem Zeitraum aufgetretenen schweren Verläufe und Todesfälle aus. Bei Infizierten mit der B.1.1.7-Variante stellten sie eine höhere Viruslast fest. Der Anteil der Patienten und Patientinnen, die an Covid-19 starben, war jedoch bei der Variante nicht erhöht.

Zusätzliche Studien notwendig

Die andere in „The Lancet“ veröffentlichte Studie wertete Symptome von Covid-19-Patienten und -Patientinnen aus, die diese über eine App des Gesundheitssystems meldeten. Mittels Gensequenzierung stellten sie zudem fest, an welcher Variante die Betroffenen erkrankt waren. Auch diese Studie stellte keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Erkrankung sowie bei nachweisbaren Langzeitwirkungen einer Infektion fest.

Die Fachleute wiesen jedoch für die B.1.1.7-Variante eine deutliche Erhöhung des R-Wertes nach, der die Entwicklung der Pandemie beschreibt. Das spricht ebenfalls für eine erhöhte Übertragbarkeit der Variante.

Da die Studien beide im Winter in London und Südengland durchgeführt wurden, wo sich die Variante B.1.1.7 zu dieser Zeit rapide ausbreitete, hatten die Forscher eine gute Vergleichbarkeit beider Varianten. Allerdings räumen die Experten und Expertinnen ein, dass zusätzliche Studien nötig seien, um die Erkenntnisse weiter zu bestätigen.