Rücktritt?

Anschober gibt „persönliche Erklärung“ ab

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gibt in diesen Minuten eine „persönliche Erklärung“ ab. Details zum Inhalt waren im Vorfeld nicht bekannt. Mehrere Tageszeitungen berichteten, Anschober werde seinen Rücktritt bekanntgeben.

„Der Standard“, „Die Presse“, „Kurier“ und „Kronen Zeitung“ (Onlineausgaben) berichteten Dienstagfrüh, Vertraute des Gesundheitsministers sowie grüne Abgeordnete hätten bestätigt, dass Anschober am Dienstagvormittag seinen Rücktritt verkünden wird – wohl auch auf Anraten seiner Ärzte. Die gegenwärtige Druck-Situation erfordere, dass Anschober 100 Prozent gebe – was ihm derzeit gesundheitlich nicht möglich sei, zitierte der „Kurier“ Vertraute des Ministers.

Denn Anschober hatte zuletzt erneut mit Kreislaufproblemen zu kämpfen, wie Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler, der Anschober in der letzten Woche vertreten hatte, bestätigte. Im Interview mit oe24.tv sagte der Grünen-Chef am Donnerstagabend: „Er (Anschober, Anm.) hat nochmals eine Untersuchung im Krankenhaus gemacht. Er hatte Kreislaufprobleme – mehr will ich aber nicht dazu sagen“, so Kogler. „Ich habe gerade gesmst und ich bin auch telefonisch mit ihm in Kontakt, er wird in den nächsten Tagen wieder da sein.“

Büro dementierte am Freitag

Anschober befand sich seit letzter Woche im Krankenstand. Seine persönliche Sprecherin sagte vor der Erklärung zum „Kurier“, dass man „nichts vorwegnehmen“ wolle. Am Freitag hatte es aus Anschobers Büro geheißen, dass der Gesundheitsminister diese Woche wieder seinen Dienst aufnehmen werde. Auch Rücktrittsspekulationen war das Büro entgegengetreten.

TV-Hinweis

Die Pressekonferenz von Anschober ist im Livestream in tvthek.ORF.at zu sehen.

Die Erkrankung des Ministers sorgt deswegen für Gesprächsstoff, weil Anschober bereits Anfang März rund eine Woche krankheitsbedingt ausgefallen war und sich auch damals wegen einer Kreislaufschwäche für eine Woche zu einem Check in Spitalsbeobachtung begeben hatte. Anschobers Gesundheitszustand ist auch deshalb ein Thema, weil er vor acht Jahren eine Burn-out-Erkrankung mit monatelanger Auszeit überstehen musste.

Sigrid Pilz mögliche Nachfolgerin

Sollte Anschober zurücktreten, ist laut „Standard“ Sigrid Pilz, Patientenanwältin der Stadt Wien und ehemalige grüne Gemeinderatsabgeordnete, als Nachfolgerin im Gespräch. Auch über Stefan Wallner, Ex-Bundesgeschäftsführer der Grünen, sei diskutiert worden. Genannt worden seien auch Wolfgang Mückstein, Allgemeinmediziner in Wien, und Martina Berthold, grüne Stadträtin in Salzburg.