Mittel für Entwicklungshilfe leicht gestiegen

Österreich hat den positiven Trend leicht steigender Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) von 2019 auch 2020 fortsetzen können. Mit 0,29 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) liegen die heimischen EZA-Leistungen aber weiterhin deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 0,41 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) hervor, der heute Nachmittag in Paris präsentiert wurde.

Laut den vorläufigen Zahlen stellte Österreich im Vorjahr 1,27 Mrd. Dollar (1,07 Mrd. Euro) für Official Development Aid (ODA) und damit um 0,6 Prozent mehr zur Verfügung als 2019. Darin enthalten sind laut OECD-Kriterien neben „klassischer“ Entwicklungshilfe auch Entschuldungsmaßnahmen, die Kosten für Flüchtlingsbetreuung im Inland oder Studienplatzkosten.

Die Ausgaben für Flüchtlingsbetreuung lagen, ähnlich wie im Vorjahr, bei 2,4 Prozent (31 Mio. Dollar). 2018 waren es noch über fünf Prozent, 2017 sogar mehr als zwölf Prozent. Den minimalen Anstieg der österreichischen Mittel führte die OECD auf höhere Zuwendungen für multilaterale Organisationen zurück.

OECD ruft Staaten zu Erhöhung der Mittel auf

OECD-Generalsekretär Angel Gurria betonte, dass Entwicklungshilfe und -zusammenarbeit in der Krise essenziell seien, und rief die Mitgliedsstaaten erneut dazu auf, ihre Mittel zu erhöhen. „Regierungen weltweit haben im Zusammenhang mit Covid-19 Wirtschaftshilfen von rund 16 Billionen Dollar zur Verfügung gestellt.“ Nur ein Prozent dieses Betrags werde aber dafür eingesetzt, um sogenannten Entwicklungsländern in der Krise zu helfen, kritisierte der OECD-Generalsekretär.