Polizei in Russland räumt Frauenkloster

Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot in schusssicheren Westen ist in Russland ein Frauenkloster nach mehreren Skandalen geräumt worden. Die Nonnen dürfen den heutigen Angaben der Behörden zufolge das Gebäude unweit der Großstadt Jekaterinburg östlich des Ural-Gebirges nicht mehr betreten, weil es dort etwa Verstöße gegen den Brandschutz und Hygieneauflagen gebe.

Ein Gericht hatte zuvor entschieden, dass es für die Bewohnerinnen dort zu gefährlich sei. Videos zeigten nun, wie Dutzende Frauen mit Kreuzen in der Hand umringt von Polizisten gegen ihren Willen das Kloster verließen. Sie sollen dem zuständigen Gouverneur zufolge nun in Hotels oder Sozialeinrichtungen untergebracht werden.

Das Kloster war mehrfach in die Schlagzeilen geraten. Erst im Dezember wurde der umstrittene Beichtvater namens Sergej dort festgenommen. Russische Medien hatten ein Video veröffentlicht, in dem der ehemalige Mönch Anhänger aufrief, „für Russland zu sterben“. Ein Gericht wertete das als Aufruf zum Suizid.

Zu Beginn der Pandemie vor einem Jahr bezeichnete er das Coronavirus als „Pseudo-Pandemie“ und hielt trotz eines Verbots Gottesdienste ab. Bei seiner Festnahme wurden damals auch mehrere Nonnen verletzt.