Polizeiautos in Indianapolis (USA)
AP/The Indianapolis Star/Mykal McEldowney
Indianapolis

Acht Tote bei Schusswaffenangriff

Bei einem Schusswaffenangriff in der US-Metropole Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana sind mindestens acht Menschen getötet worden. Das bestätigte eine Polizeisprecherin am späten Donnerstagabend (Ortszeit). Die Toten seien in einem Gebäude des Paketdienstes FedEx in der Nähe des internationalen Flughafens von Indianapolis gefunden worden. Der Vorfall reiht sich in eine Reihe vieler Verbrechen dieser Art in den USA.

Mehrere Menschen wurden verletzt, einige davon kamen mit Schusswunden in Krankenhäuser. Zumindest eine Person soll schwere Verletzungen erlitten haben. Der Schütze nahm sich selbst das Leben. Es seien die Ermittlungen aber noch am Laufen, so die Behörden.

Ein Mann berichtete im örtlichen Fernsehen, er habe den Täter gesehen. „Ich sah einen Mann mit einer Art automatischem Gewehr, er hat wild um sich geschossen. Ich habe mich sofort versteckt.“ Medienberichten zufolge sind in der FedEx-Niederlassung mehr als 4.000 Menschen beschäftigt.

„Tragisches“ Ereignis

Die Polizei sei kurz vor Mitternacht zu der Lagerhalle nahe dem Flughafen der Stadt gerufen worden. Umliegende Straßen seien wegen des Polizeieinsatzes zeitweise gesperrt gewesen, schrieb John Perrine von der Indiana State Police auf Twitter. Familienmitglieder versammelten sich in einem Hotel in der Nähe, um an Informationen zu kommen.

Einsatzkräfte vor einem FedEx-Gebäude in Indianapolis (USA)
EBU
Die Schießerei in Indianapolis ist nur eine aus einer langen Reihe von Verbrechen mit Schusswaffen in den USA

FedEx-Sprecher Jim Masilak sagte zu CNN, es handle sich um ein „tragisches“ Ereignis. „Sicherheit ist unsere oberste Priorität, und unsere Gedanken sind bei all denen, die betroffen sind. Wir arbeiten daran, mehr Informationen zu sammeln, und kooperieren mit den Ermittlungsbehörden.“

Verbrechen wie dieses sind in den USA keine Seltenheit. Schusswaffen sind weit verbreitet, immer wieder kommt es zu tödlichen Schießereien und Massakern. Erst Anfang der Woche erschoss die Polizei bei einem Schusswechsel in einer Schule im US-Bundesstaat Tennessee einen bewaffneten Schüler. Kurz zuvor wurden in einer Möbelfabrik in Texas ein Mensch erschossen und weitere verletzt. Ende März wurden bei einer Schießerei in einem Supermarkt im US-Bundesstaat Colorado mehrere Menschen getötet und mehrere verletzt.

Biden setzt sich für strengeres Waffenrecht ein

Alle Bemühungen um ein strengeres Waffenrecht sind bisher am Widerstand der mächtigen Waffenlobby gescheitert. US-Präsident Joe Biden hat nun einen neuen Anlauf angekündigt, um die Schusswaffengewalt im Land einzudämmen. Diese sei eine „Seuche“ und ein „Schandfleck“ für die USA. Der Präsident stellte mehrere Verordnungen zur Eindämmung der Schusswaffengewalt vor.

So sollen striktere Regeln für „Geisterwaffen“ erlassen werden, die von den Nutzern selber zusammengebaut werden können und keine Seriennummern haben. Neue Vorgaben sollen auch für aufgerüstete Pistolen gelten. Biden rief zugleich den Kongress auf, per Gesetz weitgehendere Maßnahmen zu ergreifen. Der Präsident verlangt unter anderem ein Verkaufsverbot für Sturmgewehre sowie umfassendere Hintergrundchecks für Waffenkäufer.