Satelliten sollen Treibhausgaslecks aufspüren

Bis 2023 will der US-Bundesstaat Kalifornien zwei Satelliten starten, die den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und Methan überwachen sollen. Geplant ist, danach weitere Überwachungssatelliten in Umlauf zu bringen, berichtet das Fachmagazin „Science“. Das 100-Millionen-Dollar-Projekt „Carbon Mapper“ wurde auch von privater Seite wie dem Milliardär und früheren New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg unterstützt.

Ziel ist es, große Emissionen von Treibhausgasen, die etwa aus Kraftwerken für fossile Brennstoffe, undichten Pipelines und Viehzuchtbetrieben aufsteigen, aufzuspüren. „Wir haben es auf die großen Emittenten abgesehen“, sagte Riley Duren, CEO von Carbon Mapper an der Universität von Arizona. Bisherige Satelliten verfügen nicht über die Auflösung und den Fokus für diese Art der Überwachung. Die große Schwierigkeit dabei ist, bei Umlaufgeschwindigkeit genug Licht zu sammeln, um die dezenten Signale von Methan, CO2 und Chlorophyll zu erkennen.

„Schlüssel ist, große Lecks zu finden“

Diese neuen Satelliten könnten nun auch flüchtige Methanemissionen verfolgen, die kurzfristig mehr als 80-mal so wärmend wirken wie CO2-Emissionen, sagte der Atmosphärenforscher bei Environment and Climate Change Canada, Ray Nasser: „Die großen Lecks zu finden, zu lokalisieren und zu stoppen ist also der Schlüssel.“

Die Satelliten, jeweils etwa in der Größe einer Waschmaschine und bis zu 200 Kilogramm schwer, arbeiten mit speziellen Spektrometern, die das reflektierte Sonnenlicht beobachten und in mehr als 400 Wellenlängenkanäle im sichtbaren und im infraroten Bereich unterteilen. Die Intensität des Lichts in diesen Kanälen kann mit bestimmten chemischen Prozessen verknüpft werden und spiegelt die Häufigkeit bestimmter Gase in den darunterliegenden Luftmolekülen wider.

Neben der Messung von Gasen in der Luft sollen die Satelliten auch chemische Spuren auf dem Boden wie die Intensität des Chlorophylls und von überschüssigen Salzen und Pilzen erkennen. Dadurch kann der Zustand von Nutzpflanzen und Wäldern besser analysiert werden.