Iran meldet 60-prozentige Anreicherung von Uran

Mitten in den Wiener Gesprächen über eine Wiederbelegung des Atomabkommens meldet der Iran einen Erfolg bei der Urananreicherung und damit einen weiteren Verstoß gegen seine Auflagen. „Ich bin stolz zu verkünden, dass es um 0.40 Uhr … iranischen Wissenschaftlern gelungen ist, auf 60 Prozent angereichertes Uran herzustellen“, schrieb Parlamentspräsident Mohammed Kalibaf heute auf Twitter.

Bereits auf eine entsprechende Ankündigung des Iran vor wenigen Tagen hatten Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit Besorgnis reagiert. Sie bezeichneten das als „ernste Entwicklung“, da die Herstellung von hoch angereichertem Uran ein wichtiger Schritt zum Bau von Atomwaffen sei.

Für diese ist ein Uranreinheitsgrad von 90 Prozent notwendig. Das internationale Atomabkommen von 2015 sieht eine Anreicherung von weniger als vier Prozent vor.

Die drei europäischen Staaten gehören neben Russland und China zu den Unterzeichnern des Atomabkommens mit dem Iran. Auch die USA hatten es unterschrieben, waren 2018 aber unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig ausgestiegen. Gegenwärtig wird über eine Rückkehr der USA zum Abkommen beraten.