WWF für Rückbau von Barrieren in Flüssen

Eine europaweite Studie zeigt nach Angaben der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) ein großes Potenzial des Rückbaus von Barrieren in Europas Gewässern. „Alleine in Österreich könnte man durch die Entfernung von 451 Barrieren fast 1.500 Kilometer an Flüssen wiederherstellen. Das ist dreimal die Entfernung zwischen Wien und Bregenz“, sagte Gerhard Egger, Gewässerschutzexperte des WWF Österreich.

EU-weit ließen sich durch die Entfernung von 7.360 Dämmen rund 50.000 Kilometer Flüsse wieder in einen natürlichen Zustand bringen. Die Entfernung von Barrieren wäre laut Egger „eine schnelle, einfache und effiziente Art, belastete Flüsse zu sanieren. Binnen weniger Monate können sich Fischbestände und Wasserqualität wieder erholen.“

„Machbares Unterfangen“

Im Rahmen der Studie wurden den WWF-Angaben zufolge 30.000 Barrieren an größeren Flüssen in ganz Europa im Hinblick auf die Möglichkeit des Rückbaus und der damit verbundenen gewässerökologischen Verbesserung analysiert.

In Österreich weisen laut WWF 60 Prozent der heimischen Gewässer „derzeit keinen guten ökologischen Zustand auf“. Ein „machbares Unterfangen“ sei dem WWF zufolge schließlich das im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie verfolgte Ziel, dass bis 2030 25.000 Kilometer Flüsse in Europa durch die Entfernung von Dämmen wiederhergestellt werden.

„Das ist nur die Hälfte des in der Studie erhobenen Potenzials und damit ein machbares Unterfangen. Die Zahl der belastenden Querbauwerke muss rasch reduziert werden, dafür braucht es einen Abrissplan bis 2030“, so Egger, der in diesem Zusammenhang auf die bis Jahresende anstehende Ausarbeitung einer Neuauflage des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans verweist.