Großbrand bei Kapstadt
Reuters/Mike Hutchings
Historische Gebäude verwüstet

Brand breitet sich in Kapstadt weiter aus

Angefacht von heftigem Wind hat sich ein Großbrand, der am Wochenende in Südafrikas Metropole Kapstadt ausgebrochen war, am Montag ausgebreitet. Betroffen war auch das Universitätsgelände – Tausende Studierende mussten ihre Unterkünfte fluchtartig verlassen. Ein Univertreter sprach von einem Bild der Verwüstung. Brände wüteten am Wochenende auch in Johannesburg. Inmitten der Coronavirus-Pandemie wurde dort eines der größten Spitäler des Landes evakuiert.

In Kapstadt wurden mehrere historische Gebäude, darunter eine Bibliothek mit historischen Büchern und Südafrikas älteste Windmühle, von den Flammen zerstört. Ein Sprecher der Universität sprach von verheerenden Schäden auf dem Campus. Die Hochschule ist vorerst geschlossen.

Im Stadtteil Zonnebloem wurden mehrere Schulen geräumt. „Überall ist Asche, überall Rauch“, sagte Schulleiterin Heather Calmeyer. Viele Eltern konnten ihre Kinder nur unter Mühen abholen, da zahlreiche Verkehrsachsen gesperrt waren. Behörden riefen dazu auf, der von den Flammen bedrohten Innenstadt vorerst fernzubleiben.

Großbrand bei Kapstadt
AP/Nardus Engelbrecht
Wind erschwert die Löscharbeiten auf dem Tafelberg

„Dieses Feuer wird uns noch Tage beschäftigen“, sagte Philip Prins von der Nationalparkverwaltung auf dem Tafelberg, Kapstadts Wahrzeichen. Auch dort standen Hänge in Flammen. Heftige Winde erschweren den Angaben zufolge die Löscharbeiten. Nachdem mehrere Löschhelikopter am Vortag im Einsatz waren, war deren Einsatz am Montag zunächst unklar. „Wir haben Windgeschwindigkeiten zwischen 45 und 50 Stundenkilometer“, sagte Prins dem TV-Sender eNCA.

Teile des Tafelbergs brennen

In Südafrika haben Buschfeuer schwere Schäden am Stadtrand von Kapstadt verursacht. Die Flammen breiteten sich über weite Teile des unter Naturschutz stehenden Tafelberges aus.

Mutmaßlicher Brandstifter festgenommen

Nach Angaben von Rettungsdiensten brach das Feuer Sonntagfrüh aus. Die Ursache des Brandes sei vermutlich ein von einem Obdachlosen entzündetes Lagerfeuer gewesen, hieß es. Ein Sprecher der Stadt erklärte Agenturmeldungen zufolge, ein etwa 30-jähriger Mann sei festgenommen worden und habe gestanden, ein Feuer gelegt zu haben.

Der Tafelberg und der ihn umgebende Nationalpark stehen unter Naturschutz. In Südafrikas Trockenzeit kommt es häufig zu Bränden. Allerdings war es in der von Mitte November bis April gehenden diesjährigen Saison das erste schwere Feuer in der Region. Rund 400 Hektar im Nationalpark Tafelberg wurden nach Angaben des Nachrichtenportals News24 bereits ein Raub der Flammen.

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Buschfeuer bei Kapstadt
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Ein Wochenende mit verheerenden Bränden hat Südafrika schwer getroffen. Besonders betroffen ist Kapstadt, wo sich die Feuer am Montag weiter ausbreiteten.
Brand der Universität in Kapstadt
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Ein Raub der Flammen wurden mehrere Gebäude von Kapstadts Universität
Zerstörtes Haus nach Großbrand
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Ein Sprecher der Universität bezeichnete die Schäden als „verheerend“
Zerstörte Windmühle nach Großbrand
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Unter den von den Bränden zerstörten historischen Gebäuden findet sich auch Südafrikas älteste Windmühle
Großbrand bei Kapstadt
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Die Feuerwehr kämpft gegen ein Flammenmeer
Buschfeuer bei Kapstadt
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Starke Winde schränken den Einsatz von Löschhelikoptern ein
Großbrand bei Kapstadt
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Besonders betroffen ist der Nationalpark Tafelberg
Buschfeuer bei Kapstadt
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Einem Medienbericht zufolge wurden bereits 400 Hektar zerstört

Spital von Johannesburg gesperrt

Auswirkungen auf die medizinische Versorgung hatte ein stundenlang wütender Brand in einem der größten Krankenhäuser des Landes in Johannesburg, das evakuiert und für mindestens sieben Tagen gesperrt ist. Am Montag wurde bekannt, dass die strukturellen Schäden an den Stützpfeilern eine längere Schließung des Charlotte-Maxeke-Spitals nötig machen könnten.

Dieser Brand war Freitagfrüh in einem Lagerraum für medizinisches Gerät ausgebrochen. Das für über 1.000 Betten ausgelegte Spital ist eines der größten Krankenhäuser der Millionenstadt. Die Löscharbeiten wurden erschwert durch Probleme mit Wasserhydranten.