WKÖ-Kontrollbericht: Mahrer um Schadensbegrenzung bemüht

Nachdem das Kontrollamt die Ausgaben der Wirtschaftskammer zerpflückt hat, ist WKÖ-Präsident Harald Mahrer um Schadensbegrenzung bemüht. Der Bericht des Kontrollamts sei noch nicht fertig, es handle sich noch nicht um den endgültigen Bericht.

„Die unterschiedlichen Abteilungen geben jetzt erst ihre Stellungnahmen ab, werden eingearbeitet, und dann empfiehlt der unabhängige Kontrollausschuss der Kammerleitung, was zu tun ist“, sagte Mahrer laut Ö1-Mittagsjournal.

Mahrer: Endbericht werde „minutiös“ abgearbeitet

„Also diesen Endbericht gibt es noch gar nicht, aber jedes Jahr, wenn er erstellt worden ist, wird er minutiös abgearbeitet, und das wird auch diesmal so der Fall sein“, so Mahrer.

Widerspruch durch Grüne Wirtschaft

Der Darstellung Mahrers widerspricht Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft. Der nun öffentlich bekanntgewordene ausführliche Bericht sei dem Kontrollausschuss zugeführt worden, der ihn beschließe, schreibt sie in einer Stellungnahme. Das Wirtschaftsparlament als Kontrollorgan der Wirtschaftskammer erhalte hingegen nur ein einseitiges Blatt, im dem im Wesentlichen nur stehe, dass die Gebarung nach den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit erfolgt sei.

Der vollständige Bericht gehe neben dem Kontrollausschuss nur an die Mitglieder des Präsidiums. „Es handelt sich also sehr wohl um den Endbericht der Gebarungsprüfung. Dieser wird in der Langfassung aber unter Verschluss gehalten“, schreibt Jungwirth.

Bericht mit schwerer Kritik

Der Bericht lässt kein gutes Haar an der Finanzgebarung der Kammer, seitens der Oppositionsparteien wurde der Vorwurf der Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen erhoben. Mahrer lässt diese Kritik nicht gelten und verweist auf die Reform von 2019, mit der die Zahlungen aus den Umlagen um zehn Prozent gesunken seien.

In der Kontrollamtskritik geht es unter anderem um ein fehlendes Gesamtkonzept rund um extern in Anspruch genommene Beratungen und deren Kosten beispielsweise durch das Büro von WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf, Millionenausgaben für Schulgeld von Kindern von Außenhandelsdelegierten, die Übernahme vom Gutteil der Kosten für Mitgliedschaften in Jacht- und Golfclubs, hohe Büro- und Dienstwohnungsmietkosten und einem Personalpool, wo Mitarbeiter „geparkt“ werden.