Iran-Atomgespräche in Wien werden fortgesetzt

Die Wiener Gespräche über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran werden heute fortgesetzt. Die Gemeinsame Kommission des Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplans (JCPOA) unter Vorsitz des Vizechefs des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD), Enrique Mora, nehme die Arbeit wieder auf, teilte der EAD gestern mit.

An den Gesprächen nehmen die Vertreter der Signatarstaaten China, Frankreich, Deutschland, Russland, Großbritannien und Iran teil. Die USA stiegen 2018 aus dem Abkommen aus. Seither hat auch der Iran gegen fast alle technischen Vorgaben in dem Deal verstoßen. Erst am Freitag gab der iranische Atomchef Ali Akbar Salehi bekannt, dem Iran sei eine Urananreicherung auf 60 Prozent gelungen.

Positive Zeichen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich trotzdem optimistisch zum Verlauf der Bemühungen um eine Rettung des Atomabkommens mit dem Iran. Er habe den Eindruck, dass sowohl die USA als auch der Iran „guten Willens“ seien, eine Vereinbarung zu erzielen, sagte er in Brüssel.

In Teheran sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums ebenfalls, dass Fortschritte gemacht worden seien und man sich auf dem richtigen Pfad befinde. „Das bedeutet aber nicht, dass die Gespräche in Wien die Schlussphase erreicht haben.“ Der russische Diplomat Michail Uljanow twitterte: „Praktische Lösungen sind noch weit entfernt, aber wir sind von allgemeinen Worten übergegangen zu einer Einigung über bestimmte Schritte in Richtung des Ziels.“