35 Jahre Tschernobyl: Böden in Österreich weiter belastet

Auch 35 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind die Böden in Österreich noch immer mit radioaktivem Cäsium-137 belastet. Die höchsten Werte verzeichnen Gebiete in Oberösterreich, Kärnten, Salzburg und der Steiermark, teilte das Umweltbundesamt heute mit. Die regionalen Unterschiede sind auf die Niederschlagsmengen in den Tagen nach dem Reaktorunfall vom 26. April 1986 zurückzuführen.

Österreich war durch die damals herrschenden Witterungsbedingungen im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Staaten besonders belastet. Bis heute herrscht über die Opferzahl Unklarheit: Während die Umweltschutzorganisation Greenpeace von mehr als 90.000 Toten ausgeht, spricht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von bis zu 17.000 Toten.

Zur raschen Erkennung und Beurteilung großräumiger radioaktiver Kontaminationen in Österreich begann das zuständige Ministerium für Gesundheit und Umweltschutz schon im Jahr 1975 mit der Errichtung des Strahlenfrühwarnsystems. Im Jahr 1986 war es das einzige vollautomatische Messnetz in Europa.

Mittlerweile sind in allen europäischen Ländern vergleichbare Systeme errichtet worden. Seit 2003 betreibt das Umweltbundesamt im Auftrag des Umweltministeriums das österreichische Strahlenfrühwarnsystem.