ÖGK fordert Landarztquote bei Medizinaufnahmetest

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) fordert angesichts des zunehmenden Hausärztemangels vor allem auf dem Land die Einführung einer Landarztquote beim Aufnahmeverfahren für das Medizinstudium.

Arbeitnehmerobmann Andreas Huss kritisiert außerdem die rigide Zulassung zum Studium (auf einen Studienplatz kommen zehn Bewerberinnen und Bewerber) und zu früh einsetzende Spezialisierungen, wodurch es trotz eines Rekords an öffentlich ausgebildeten Ärzten zu wenige Allgemeinmediziner gebe.

„Wenn die medizinischen Universitäten bekanntgeben, dass sie nur 1.740 Studienplätze für die 17.823 angemeldeten BewerberInnen haben, und gleichzeitig das öffentliche Gesundheitssystem Probleme hat, den Bedarf zu decken, zeigt das einen immensen Reformstau“, so Huss heute in einer Aussendung.

„Finanzielle und soziale Hürde“

Das aktuelle Aufnahmeverfahren führe dazu, dass es nur wenige Studentinnen und Studenten aus nicht akademischem Elternhaus gebe – in Wien seien es 30 Prozent. 56 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber hätten zuletzt kostenpflichtige Vorbereitungskurse für den Test besucht. Durchschnittliche Kosten: 655 Euro. „Die Bewerbung zum Medizinstudium wird somit auch immer mehr zur finanziellen und sozialen Hürde.“

Huss fordert ein Aufnahmeverfahren, das zielgerichteter den Bedarf der öffentlichen Gesundheitssektoren bedient. Konkret soll es nach deutschem Vorbild zusätzliche Ausbildungsplätze mit Auflagen speziell für jene Menschen geben, die schon zu Beginn des Studiums wissen, dass sie Hausärztinnen und -ärzte werden wollen.