Italiens Regierung kritisiert Südtirols Pläne für CoV-Pass

Die italienische Regierung wehrt sich gegen Südtirols Pläne zur Einführung eines CoV-Passes für den Eintritt in Gaststätten und Museen. Italiens Regionenministerin Mariastella Gelmini drohte der autonomen Provinz deshalb mit einer Anfechtung der geplanten Verordnung der Südtiroler Landesregierung.

„Die Regierung plant einen Grünen Pass für Getestete, Genesene und Geimpfte, doch wir benötigen nationale und nicht regionale Regeln“, kritisierte Gelmini heute.

„Der Grüne Pass wird eine Revolution sein, wir müssen jedoch zusammen voranschreiten“, sagte die Ministerin in einem Interview mit dem Radio RTL 102.5. Sie habe mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) telefoniert und ihn zu Vorsicht aufgerufen, so Gelmini. „Wir könnten gezwungen werden, die Südtiroler Verordnung zur Einführung des Passes anzufechten“, warnte sie.

Kompatscher verteidigte die Pläne der Landesregierung heute als „Pilotprojekt“, das in Einklang mit den Plänen der Regierung in Rom stehe. Er werde heute noch mit dem italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza Kontakt aufnehmen, kündigte der Südtiroler Landeshauptmann laut ANSA an.

Italien will „Grünen Pass“ beschließen

In Südtirol sollen ab kommender Woche Restaurantgäste auch innen essen und trinken dürfen, wenn sie einen Nachweis etwa über eine Impfung oder einen negativen CoV-Test haben. Es sei geplant, dass der Nachweis unter anderem per App mit dem CoV-Pass Südtirol vorgelegt werden könne, sagte Kompatscher.

Voraussetzung sei, dass Südtirol in die gelbe Risikozone mit moderaten Beschränkungen fällt. Mit Blick auf die Infektionslage ging Kompatscher gestern auch davon aus. Die Verordnung für diese Pläne soll am Freitag beschlossen werden.

Der italienische Ministerrat will heute die Einführung eines „Grünen Passes“ beschließen. Damit sollen Binnenreisen zwischen italienischen Regionen wieder möglich sein. Wer den Ausweis fälscht, muss mit Haftstrafen rechnen, verlautete aus Regierungskreisen.