Dieter Kaufmann: Wegbereiter der Elektroakustik wird 80

Der Komponist und Wegbereiter der Elektroakustik, Dieter Kaufmann, feiert heute seinen 80. Geburtstag. Der vielseitige Künstler stellt in seinem Werk Dogmen auch innerhalb der Neuen Musik infrage und schulte eine ganze Generation von Komponisten an der Wiener Musikuniversität elektroakustisch und experimentell.

Kaufmann wurde am 22. April 1941 in Wien geboren, wuchs aber in Kärnten auf. Er studierte Germanistik, Musikerziehung und schließlich Komposition bei österreichischen Größen wie Gottfried von Einem und Karl Schiske. Darauf folgten Studienjahre in Paris bei musikalischen Vorbildern wie Rene Leibowitz, Olivier Messiaen und Francois Bayle.

Komponist und Wegbereiter der Elektroakustik, Dieter Kaufmann
APA/Hans Klaus Techt

Neben Engagements als Chorsänger an den Wiener Opernhäusern arbeitete Kaufmann als Journalist und leitete von 1983 bis 1990 die Kompositionsklasse am Kärntner Landeskonservatorium. Von 1991 bis 2006 hatte er eine Kompositionsprofessur an der Wiener Musikuniversität inne und war dort Leiter des Instituts für Elektroakustik und Experimentelle Musik.

Sozialkritischer Komponist

Viele Arbeiten von Kaufmann sind von sozialkritischem Engagement getragen: „Der Tod des Trompeters Kirilenko“ ist zum Beispiel ein Gedenkstück für einen von Nationalsozialisten ermordeten Musiker. Der Künstler erhielt für seine Opern, Kammermusik, Chormusik, Klavier- und Orgelmusik, aber auch für die elektroakustischen Kompositionen zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Kompositionspreis beim steirischen herbst 1975, den Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien 1990 und 2008 der Kärntner Landeskulturpreis.

Die Alte Schmiede in Wien würdigt den Jubilar morgen mit einem Onlinekonzert. Zu hören sind etwa Auszüge aus seinem 24-teiligen Werk „Musik und Bewegung“ sowie das rein akustische Werk „Aphorismen und Zitate“.