Brückeneinsturz von Genua: 69 Personen droht Prozess

Fast drei Jahre nach dem tödlichen Brückeneinsturz in der italienischen Stadt Genua sind die Justizermittlungen über das Unglück mit 43 Todesopfern abgeschlossen worden.

69 Personen, darunter mehrere Manager der Autobahngesellschaft Autostrade per l’Italia (ASPI), Betreiberin der eingestürzten Brücke, droht der Prozess. Es besteht der Verdacht, dass es an der Brücke Wartungsmängel und andere Schwächen gab, berichteten italienische Medien heute.

Ermittelt wurde wegen grober Fahrlässigkeit und vielfachen Totschlags. Die Ermittler prüften, ob der Einsturz durch Wartungsmängel oder unvorhersehbare Umstände verursacht worden war. Ermittelt wurde auch gegen Ex-Manager der börsennotierten Infrastruktur-Holding Atlantia im Besitz der Unternehmerfamilie Benetton, die ASPI kontrolliert.

Neue Brücke im August 2020 eingeweiht

Der Einsturz im August 2018 hatte ganz Italien schockiert und ein nationales Trauma ausgelöst. Fehlende Instandhaltung, zerbröselnde Straßen und Brücken wurden dem Autobahnbetreiber vorgeworfen. Es soll schon lange vor dem Einsturz bekannt gewesen sein, dass es Schäden an der Brücke gibt. Im August 2020 wurde eine neue, vom Stararchitekten Renzo Piano entworfene Brücke eingeweiht.