In Sozialen Netzwerken aktiv zu sein gehört für Geheimdienste nicht unbedingt zum Kerngeschäft – der britische Inlandsgeheimdienst MI5 will nun aber auf Instagram mit alten Klischees aufräumen und vor allem neue Zielgruppen ansprechen.
„Unser Debüt auf Instagram mag für viele Organisationen ein Routineschritt sein – er ist jedoch interessanter, wenn man eigentlich daran arbeitet, Geheimnisse zu wahren“, schrieb dazu MI5-Generaldirektor Ken McCallum heute in einem Gastbeitrag im „Daily Telegraph“.
„Sie können Ihren eigenen Witz einfügen“
Auf Instagram will die Organisation Einblicke in den Arbeitsalltag geben und in Austausch mit Interessierten kommen. Dazu sind etwa auch Fragestunden geplant, schreibt die BBC. Niemand solle sich wegen seines sozioökonomischen Hintergrunds, seines Geschlechts oder einer Behinderung gehindert fühlen, sich zu bewerben, heißt es.
McCallum, dem „Telegraph“ zufolge der jüngste Generaldirektor in der Geschichte des Geheimdienstes, lud Instagram-Nutzerinnen und -Nutzer ein, seiner Organisation zu folgen. „Sie können Ihren eigenen Witz einfügen, warum wir Ihnen folgen.“
Gegen „Martini trinkende Stereotype“
In einer vernetzten Welt könne es sich der Geheimdienst nicht leisten, „in seiner eigenen Blase zu bleiben“, so der Direktor, der sich eine diversere Belegschaft zum Ziel gesetzt hat. „Wir müssen jegliche Martini trinkende Stereotype hinter uns lassen und vermitteln, wie der MI5 heute wirklich ist“, so McCallum weiter – der MI5 plane, bisher unveröffentliches Material aus seiner 112-jährigen Geschichte zu zeigen.
Zu viele Infos darf man sich allerdings wohl nicht erwarten, wie auch der Geheimdienstchef einräumte. Heute Mittag gab es zudem zwar den Account, aber noch kein einziges Posting. andere Geheimdienste, darunter der britische GCHQ, der Chef des britischen Auslandsheimdienst MI6 und die CIA, sind schon seit ein paar Jahren in Sozialen Netzwerken vertreten.