Bericht: Bewaffnete kontrollieren Grenzgebiet in Äthiopien

Im Westen Äthiopiens soll eine bewaffnete Gruppe ein Gebiet mit rund 25.000 Bewohnern an der Grenze zum Sudan in ihre Gewalt gebracht haben. Die Gruppe soll das in der Region Benishangul-Gumuz liegende Gebiet seit Montag vollständig kontrollieren, gab die Äthiopische Menschenrechtskommission (EHRC) auf Facebook bekannt.

Diesen Angaben zufolge sollen geflüchtete Zivilisten von Plünderungen berichtet haben. Verwaltungsangestellte und die örtlichen Sicherheitskräfte sollen vor der Gruppe geflohen sein. Die EHRC geht auch Berichten nach, wonach Zivilisten getötet und Beamte verschleppt worden sein sollen. Sicherheitskräfte sollen zur Verstärkung der örtlichen Polizei auf dem Weg in das Krisengebiet sein. Derzeit ist unklar, wer genau hinter den Übergriffen steckt.

In dem Gebiet kam es zuletzt immer wieder zu Gewaltausbrüchen: Im Jänner starben bei einem Massaker mindestens 80 Zivilisten. In der Region leben viele Mitglieder ethnischer Minderheiten, die in der Vergangenheit immer wieder Opfer von derartigen Angriffen waren. So wurden bei einem ähnlichen Massaker im Dezember mehr als 200 Menschen getötet. Der Sudan sieht auch das in der Region angesiedelte äthiopische Staudammprojekt sehr kritisch.