New York klagt Exxon, Shell und BP wegen „Greenwashing“

Die Stadt New York hat die Ölmultis ExxonMobil, Shell und BP sowie den Lobbyverband American Petroleum Institute wegen irreführender Werbung und betrügerischer Geschäftspraktiken geklagt. Die Konzerne würden durch PR-Kampagnen systematisch über ihre Rolle bei der Klimaverschmutzung hinwegtäuschen, teilte Bürgermeister Bill de Blasio heute (Ortszeit) mit.

Die Unternehmen zählten zu den größten Umweltverpestern, würden ihre Produkte aber als „grüner“ und „sauberer“ bewerben, beklagte Lorelei Salas von der Abteilung für Verbraucher- und Arbeiternehmerschutz. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die Ölkonzerne von diesem Schwindel profitieren. Die Stadt fordert, dass das angeblich illegale „Greenwashing“ untersagt wird und die Unternehmen Strafen zahlen.

„Haltlos“

Der Leiter der Rechtsabteilung des American Petroleum Institute, Paul Afonso, bezeichnete die Klage in US-Medien als „haltlos“. Ein Exxon-Sprecher verwies auf einen früheren New Yorker Rechtsstreit über angebliche Falschaussagen zum Klimawandel, bei dem der Ölkonzern im Jahr 2019 freigesprochen worden war. Solche Klagen würden nichts Sinnvolles dazu beitragen, Umweltprobleme zu lösen, sagte der Sprecher. Stellungnahmen von BP und Shell lagen nicht vor.

Umweltschutzgruppen fordern von den Unternehmen der Branche schon lange striktere Klimaziele. Exxon etwa kam dem laut eigenen Angaben Ende 2020 nach und sieht sich im Einklang mit dem Klimaabkommen von Paris. Die Ziele beziehen sich aber auf die Emissionsintensität, bei der es nicht um eine absolute Senkung von Treibhausgasen geht. Somit könnte der Ausstoß an umweltschädlichen Emissionen bei einer steigenden Ölproduktion in Zukunft zunächst durchaus weiter zunehmen.