Biden könnte Armenien-Massenmorde als Völkermord einstufen

US-Präsident Joe Biden hat Insidern zufolge während eines Telefonats gestern mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan angekündigt, die Massenmorde an Armeniern vor mehr als 100 Jahren als Völkermord einzustufen. Das habe Biden bei einem Gespräch heute erklärt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren Insidern.

Das US-Präsidialamt hatte zuvor mitgeteilt, die Männer hätten bei ihrem Telefonat als Staatschefs ein Treffen beim NATO-Gipfel im Juni vereinbart. In einer Erklärung der Regierung in Ankara hieß es wiederum, die NATO-Partner hätten eine Verbesserung ihrer Beziehungen vereinbart.

Kongress verabschiedete Resolutionen bereits

Der US-Senat und das Repräsentantenhaus haben bereits entsprechende Resolutionen verabschiedet. Der Nationalrat hatte 2015 den Massenmord an bis zu 1,5 Millionen Armeniern als Genozid verurteilt. Der deutsche Bundestag tat das 2016. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief 2019 offiziell den 24. April zum Gedenktag aus.

Die aus dem Osmanischen Reich hervorgegangene Türkei erkennt zwar an, dass zahlreiche Armenier während des Ersten Weltkrieges getötet wurden. Dass es sich dabei um einen systematischen Völkermord handelte, für den die Regierung des Reiches verantwortlich gewesen sei, weist sie zurück.