Intensivstationen in Belgien am Limit

Angesichts der verheerenden dritten Coronavirus-Welle in Belgien hat das Gesundheitsministerium des Landes heute vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. Etwa 900 der 2.000 Intensivbetten in Belgien seien mit Covid-19-Patienten belegt. Der Behördenvertreter Marcel Van der Auwera sagte, die Mitarbeiter auf den Intensivstationen seien „erschöpft“. Seinen Angaben zufolge erklärte sich Deutschland zur Aufnahme belgischer Covid-19-Patienten bereit.

Gesundheitspersonal gibt „130 Prozent“

Die Beschäftigten auf den Intensivstationen gäben seit einem Monat „130 Prozent“, sagte Van der Auwera. Die angespannte Situation werde voraussichtlich noch „zwei oder drei Wochen“ andauern.

Wegen der hohen Belegung der in Belgien verfügbaren Intensivbetten mit Covid-19-Patienten hätten viele Krankenhäuser Schwierigkeiten, andere Notfälle zu behandeln, etwa Opfer von Autounfällen. Gestern habe es in ganz Belgien nur 82 freie Intensivbetten für solche Fälle gegeben, sagte Van der Auwera.

Weiter Lockerungen geplant

Trotz der dramatischen Lage in den Krankenhäusern hält die Regierung von Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo an der für Anfang Mai geplanten Lockerung des Coronavirus-Lockdowns fest. Restaurants und Cafes dürfen vom 8. Mai an ihre Außenbereiche wieder öffnen, bekräftigte De Croo. Pro Tisch seien dann vier Gäste erlaubt. Die Lockerungen seien möglich, weil die Impfkampagne in Belgien besser voranschreite „als erwartet“.