Weißrussische Oppositionsführerin Tichanowskaja in Wien

Die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja ist von heute bis Mittwoch in Wien, um Unterstützung für die Demokratiebewegung in ihrer Heimat zu werben. Am Dienstag trifft die 38-Jährige Bundespräsident Alexander Van der Bellen, am Mittwoch stehen Gespräche mit Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) auf dem Programm. Geplant sind auch Beratungen mit der in Wien ansässigen OSZE.

Lage „immer schlimmer“

Die Menschenrechtssituation in Weißrussland werde „immer schlimmer“, hieß es im Vorfeld des zweiten offiziellen Österreich-Besuchs Tichanowskajas aus deren Büro. Die Unterdrückung der weißrussischen Bevölkerung nehme weiter zu. Seit fast neun Monaten versuche Machthaber Alexander Lukaschenko vergeblich, die Stimme des Volkes zum Schweigen zu bringen, so Tichanowskaja.

Ziel des Besuches sei, die Position der internationalen Gemeinschaft hinsichtlich der Menschenrechtskrise in Weißrussland zu stärken, die Souveränität und Unabhängigkeit des Landes zu unterstützen und neue Maßnahmen für den Start eines ehrlichen Dialogs mit dem Regime Lukaschenko zu finden. Seit der international als gefälscht eingestuften Präsidentschaftswahl vom 9. August 2020 protestieren Menschen in Weißrussland gegen Lukaschenko. Die Demokratiebewegung sieht Tichanowskaja als Gewinnerin, Lukaschenko hatte sich aber zum Sieger erklären lassen und geht mit aller Härte gegen die monatelangen Proteste vor.