Indien erhält Hilfsangebote aus aller Welt

Indiens Gesundheitssystem droht unter der Coronavirus-Last zusammenzubrechen. Der rasante Anstieg der täglichen Neuinfektionen hat zu einer Knappheit an Medikamenten und medizinischem Sauerstoff geführt, vor den Krankenhäusern stehen die Patientinnen und Patienten Schlange.

Angesichts der Zuspitzung der Pandemie hat Indien Hilfsangebote aus aller Welt erhalten. Die USA sagten dem Land die Lieferung von Rohmaterialien für die Produktion des AstraZeneca-Impfstoffs, von Medikamenten, Beatmungsgeräten und Schnelltests zu, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Auch aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland und sogar vom Erzfeind Pakistan kamen konkrete Hilfszusagen.

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B.1.617 bisher nicht in Österreich nachgewiesen

Mitverantwortlich für die dramatische Lage könnte die neue Virusvariante B.1.617 sein. B.1.617 wurde bisher in Österreich nicht nachgewiesen, so der Virologe und Immunologe Andreas Bergthaler auf Twitter.

„Ob diese Variante mit Fluchtmutationen infektiöser ist bzw. zu schwererer Krankheit führt, ist unklar. Die Infektionswelle in Indien könnte auch andere Gründe haben“, erläuterte der Experte vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Die Situation in Indien sei wohl vorrangig dem katastrophalen Pandemiemanagement geschuldet und eventuell erhöhter Übertragbarkeit, schrieb auch der Molekularbiologe Martin Moder auf Twitter. Gegen die Mutation aus Indien „dürften die Impfstoffe gut wirksam sein“, betonte er.