Impfungen: Apothekerkammer macht weiter Druck

Trotz der Zurückhaltung der Politik und der strikten Ablehnung der Ärztekammer macht die Apothekerkammer weiter Druck für Impfungen in Apotheken. Die Standesvertretung präsentierte heute eine Umfrage, wonach sich 59 Prozent der Menschen wünschen, dass speziell ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker impfen.

Ebenfalls 59 Prozent der 2.000 befragten Österreicherinnen und Österreicher würden sich auch selbst in der Apotheke impfen lassen.

Das geht aus einer Marktforschungsstudie, erstellt im März anlässlich der Europäischen Impfwoche, hervor. Bei der Frage, wo sich die Menschen am liebsten (erste oder zweite Wahl) impfen lassen würden, liegt die Apotheke mit 59 Prozent hinter den Hausärztinnen und Hausärzten (94 Prozent) auf Platz zwei und deutlich vor den als eher unpersönlich empfundenen Impfstraßen (47 Prozent).

Apothekerkammer sieht „Aufforderung“

Die Apothekerkammer sieht das Ergebnis dieser Studie als „Aufforderung“ und will künftig nicht nur CoV-Impfungen, sondern auch andere verabreichen. „Wir sehen die Studienergebnisse als Aufforderung der Bevölkerung an Apothekerinnen und Apotheker, sich fachlich fortzubilden, damit sie etwa bei Corona-Schutzimpfungen oder Auffrischungsimpfungen von FSME oder Influenza ihren Beitrag leisten können. Wir wollen den Menschen dieses Angebot unterbreiten“, so Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Apothekerkammer.

Dabei handle es sich um ein zusätzliches Angebot zu den bereits bestehenden Impfmöglichkeiten. Seine Präsidiumskollegin Susanne Ergott-Badawi verwies darauf, dass CoV-Impfungen nach derzeitigem Wissensstand ein-, zweimal jährlich notwendig sein werden.

Die Apothekerkammer betonte auch, dass die Fortbildung auf höchstem internationalem Standard erfolge. Das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtete am Wochenende, dass in Oberösterreich das Rote Kreuz auf Druck der Ärztekammer die Impffortbildung für die Apotheker und Apothekerinnen gestoppt habe.