Deutschland startete Bürgerrat für Klimapolitik

In Deutschland hat der Bürgerrat für Klimapolitik heute seine Arbeit aufgenommen. Ziel sei es, Lösungen im Kampf gegen die Erderwärmung zu finden und „gesellschaftliche Konflikte“ in „tragbare Kompromisse“ umzuwandeln, sagte der ehemalige Bundespräsident und Schirmherr des Bürgerrats, Horst Köhler. Beim Klimawandel handle es sich um die „schwerste Krise aller Zeiten“. „Der nötige Umbau verlangt Politik und Gesellschaft vieles ab.“

Für den Bürgerrat geben 160 Bürgerinnen und Bürger Empfehlungen für die deutsche Klimapolitik in der kommenden Legislaturperiode ab. Die Teilnehmenden werden im Mai und Juni zufällig ausgelost. „Wir haben unter anderem Tramfahrer aus Berlin dabei, wir haben eine Rentnerin aus Hessen dabei“, sagte die Sprecherin Rabea Koss.

Auch Fachleute dabei

In der Diskussion über Maßnahmen für den Klimaschutz sei es wichtig, von „‚Fake News‘ zu ‚Fact News‘“ zu kommen, bekräftigte der Nachhaltigkeitsforscher Ortwin Renn. Die 160 Teilnehmenden sollen „mit der besten wissenschaftlichen Expertise“ ihre „eigenen Bewertungen machen“, wie Deutschland die Ziele des Pariser Klimaabkommens einhalten kann.

Skeptiker des menschengemachten Klimawandels sollen dabei nicht ausgeschlossen werden, wie Renn betonte. „Nahezu alle Argumente, die sogenannte Klimaskeptiker vorgebracht haben“, stellten sich inzwischen „als nicht haltbar“ heraus.

Dennoch gebe es Unsicherheiten etwa bei der Frage, wie sich der Klimawandel regional auswirke. Deshalb wolle man auch Fachleute dabeihaben, „die vielleicht Dinge weniger dramatisch sehen als andere“. Die Ergebnisse will der Rat Ende Juni zusammenführen und im Herbst allen Parteien des Bundestages überreichen.