Wieder mehr als 300.000 Neuinfektionen in Indien

Indien meldet 323.144 Coronavirus-Neuinfektionen und damit den sechsten Tag in Folge mehr als 300.000 neue Fälle binnen 24 Stunden. Allerdings verzeichnen die Gesundheitsbehörden damit zugleich einen leichten Rückgang zum Vortag, als mit 352.991 Neuinfektionen den fünften Tag in Folge ein weltweiter Höchstwert verzeichnet wurde. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 2.771 auf 197.894.

Expertinnen und Experten befürchten aber, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen dürfte. Denn zahlreiche Krankenhäuser sind durch die schwere zweite Coronavirus-Welle überfüllt und müssen Covid-19-Patientinnen und -Patienten abweisen, weil es an freien Betten und Sauerstoff zur Behandlung mangelt.

Armee mobilisiert

Im Kampf gegen eine schneller wachsende CoV-Welle rief Indien unterdessen die Armee zu Hilfe. Generalstabschef Bipin Rawat kündigte gestern die Entsendung von militärischem Personal im Ruhestand in die Kliniken an. Zudem würden Sauerstoffvorräte aus den Armeereserven freigegeben. Es werde „Himmel und Erde“ in Bewegung gesetzt, twitterte Gesundheitsminister Harsh Vardhan.

Internationale Hilfe angekündigt

Mehrere Staaten kündigten Hilfe an, darunter auch Österreich. Man befinde sich aktuell im Austausch mit den indischen Behörden bezüglich Hilfsangeboten und Unterstützung bei der Bewältigung der dortigen Epidemie, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Die Situation in Indien beobachte man „sehr genau“, so Kurz. Das Gesundheitsministerium teilte auf APA-Anfrage mit, dass man verschärfte Einreisebestimmungen für Einreisende aus Indien prüfe. Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern weist mit mehr als 17,3 Millionen bestätigten Infektionen weltweit die zweitmeisten Ansteckungen nach den USA (rund 328 Mio. Einwohner) auf.