NL: Falscher Nawalny-Mitarbeiter narrt Abgeordnete

Niederländische Abgeordnete sind bei einer Videokonferenz auf einen Imitator eines Mitarbeiters des im Straflager inhaftierten Kreml-Gegners Alexej Nawalny hereingefallen.

Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Sprecher der Zweiten Kammer des Parlaments. Mitglieder des außenpolitischen Ausschusses dachten, dass sie ein Onlinegespräch mit Leonid Wolkow führten, dem international bekannten engen Vertrauten Nawalnys.

Es handelte sich allerdings um einen Betrüger, der so aussah wie Wolkow und dazu Deep-Fake-Technik nutzte, wie die niederländische Tageszeitung „De Volkskrant“ berichtete. Wolkow veröffentlichte ein Video, in dem er erklärte, wie solche computergenerierten Aufnahmen leicht zu enttarnen seien.

So könne etwa der Gesprächspartner am Bildschirm aufgefordert werden, sich an der Nase zu zupfen oder sich mit dem Finger in die Wange zu zwicken. Das digital erzeugte Bild werde dadurch zerstört, sagte Wolkow.

„Kremlgestützte Scherzbolde“ hinter Aktion

Zugleich äußerte er angesichts mehrerer solcher Fälle in jüngster Zeit Besorgnis, dass die Politik in Europa ihre Quellen nicht besser überprüften. Wolkow vermutet die „vom Kreml gestützten Scherzbolde Lexus und Wowan“ hinter der Aktion. Die beiden Russen sorgen immer wieder für Aufsehen, indem sie Prominente narren.