Hilfsschiff „Ocean Viking“ nahm 236 Menschen an Bord

Das Schiff „Ocean Viking“ der Hilfsorganisation SOS Mediterranee hat 236 Geflüchtete im Mittelmeer vor Libyen gerettet. Man habe die Menschen aus zwei überbesetzten Schlauchbooten in internationalen Gewässern an Bord genommen, berichteten die Betreiber des Schiffs heute. Unter ihnen seien mehr als 100 unbegleitete Minderjährige, hieß es auf Twitter.

Vor einigen Tagen hatte es nach Berichten von SOS Mediterranee einen Zwischenfall mit vermutlich vielen Toten gegeben: Ein Schlauchboot soll vor Libyen, nordöstlich von Tripolis, gekentert sein. Die Menschen konnten trotz Notrufen nicht gerettet werden, wie Hilfsgruppen beklagten.

Staatliche Stellen in Libyen und die Europäische Agentur für die Küstenwache, Frontex, wiesen italienischen Medien zufolge aber alle Vorwürfe zurück, sie hätten nicht schnell genug reagiert.

Viele Menschen wagen von der Küste Libyens aus in kleinen Booten die riskante Fahrt über das Mittelmeer in Richtung Europa. Das Bürgerkriegsland in Nordafrika ist ein zentrales Transitgebiet für sie. Die privaten Rettungsaktionen sind politisch umstritten. Oft können die Hilfsschiffe in Italien anlegen, manchmal auch in Malta. Libyens Küstenwache bringt viele Geflüchtete zurück an Land.